Skifahren und Snowboarden: Riskant und doch so lohnenswert!

Michael Reger und Ihr Take The Magic Step®-Team
© privat
© privat

Wenn uns in den kalten Wintermonaten die weiße Pracht nach draußen lockt, bietet kaum eine sportliche Aktivität so viel Spannung, frische Luft und Spaß mit Familie und Freunden wie das Skifahren und dessen kleine Schwester, das Snowboarden. Doch wie viele andere Sportarten, die solch eine Herausforderung bieten, ist auch das Skifahren nicht ohne Verletzungsrisiko. Eine vorausschauende Planung ist daher ein unbedingtes Muss, vor allem für Kinder. Doch die Mühe lohnt sich, handelt es sich doch um einen Sport, den Sie bis ins hohe Alter ausüben können. Egal, ob Sie sich nun fürs Skifahren oder Snowboarden entscheiden – machen Sie sich auf eine Menge Spaß gefasst!

Skifahren ist ein großartiger Sport für die ganze Familie. Natürliche Neugier, Unerschrockenheit, kindlicher Bewegungsdrang und die Freude, mit der sie neue, aufregende Dinge lernen, machen Kinder zu tollen Ski- oder Snowboard-Schülern. In der Tat können wir alle noch etwas von den rot-nasigen kleinen Skifahrern lernen: Sie probieren beinahe alles aus, wozu wir sie ermutigen, sie sind wissbegierig und wollen lernen. Und wenn sie fallen, klopfen sie sich flugs den Schnee von den Klamotten und stürzen sich gleich wieder in den nächsten Schwung. Durch die spielerische Auseinandersetzung mit der Umgebung und ihrem Erprobungs- und Bewegungsdrang, erfassen Kinder schnell funktionale Zusammenhänge und Bewegungsabläufe. Zahlreiche Bewegungsformen, über die Kinder ab vier Jahren bereits verfügen, werden weiter ausgeprägt. Skifahren bietet Kindern eine hervorragende Möglichkeit, Bewegungskombinationen zu erlernen, gleichzeitig verbessert und stärkt es das Gleichgewichtsvermögen.

Auch wenn uns die Schwerkraft grundsätzlich automatisch den Berg hinunter befördert, müssen Sie sich dennoch darüber im Klaren sein, dass Skifahren körperlich sehr anspruchsvoll ist. Beim Skifahren handelt es sich sowohl um eine aerobe als auch eine anaerobe Bewegung. Lange Abfahrtspisten werden eher aerob sein, während kurze Buckelpisten eher eine anaerobe Belastung darstellen. Die Beine, vor allem der Quadrizeps, werden dabei gut trainiert. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie nach dem Skifahren ein ordentliches Brennen in Ihren Oberschenkeln spüren – das ist normal und zu erwarten. Es sei denn, Sie haben vorher sehr gut trainiert, mit Übungen wie „Squats“ oder dem „unsichtbaren Stuhl“. (Um Ihre Oberschenkelmuskulatur mit dem „unsichtbaren Stuhl“ zu trainieren, lehnen Sie sich gegen eine Wand und gehen Sie in die Hocke, so dass Ihre Beine einen 90-Grad-Winkel bilden, als würden Sie auf einem Stuhl sitzen. Halten Sie diese Position, solange Sie können.)

Obwohl der Schwerpunkt dieses Artikels auf dem Abfahrtslauf liegt, möchten wir betonen, dass der Skilanglauf fast die gleichen Vorzüge bietet und sich ebenfalls für Kinder eignet. Für Anfänger ist es ein großartiges Ganzkörper-Training ohne große Belastung für die Gelenke. Der Skilanglauf bedient den kindlichen Bewegungsdrang hervorragend. Er schult die motorischen und koordinativen Fähigkeiten der Kinder, sorgt für Kraft und Ausdauer, Gewandtheit und Geschicklichkeit und prägt das Gleichgewichtsgefühl. Es gibt nur wenige Sportarten, die besser geeignet sind, in Form zu kommen und sein Gewicht zu halten bzw. zu reduzieren. Skilanglauf ist darüber hinaus ein exzellenter Familiensport – Sie können die Loipen zusammen erkunden, die schöne Winterlandschaft genießen und sich dabei noch gut unterhalten. Wenn Sie mehr über die Vorzüge des Skilanglaufs erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel „Skilanglauf: Eine willkommene Alternative für Winterspaß und Fitness“.

Skiunterricht: So sollten Sie es machen

Wie bereits erwähnt, sollten Sie einige Sicherheitsaspekte vor den ersten Skiversuchen bedenken. Der erste Schritt zu mehr Sicherheit: Melden Sie Ihr Kind in einer Skischule an. Es gibt professionelle Skilehrer für Kinder, die Ihrem Sprössling sicher und kompetent das Skifahren beibringen. Viele Skischulen bieten Unterricht für Kinder ab einem Alter von vier oder fünf Jahren an. In manchen größeren Skigebieten, die ein spezielles Angebot für Familien haben, gibt es sogar Programme für noch jüngere. Natürlich ist Skiunterricht grundsätzlich eine gute Idee für alle, die mit dieser Sportart beginnen, unabhängig vom Alter. Skilehrer werden Ihnen die erforderlichen Techniken beibringen und dadurch den Lernprozess wesentlich verkürzen – und das auf vergnügliche Weise: Ein Tag auf der Piste bietet allen Skifahrern – ob Anfänger oder Fortgeschrittener – großen Spaß und viele Vorzüge.

Haben Sie die kluge Entscheidung getroffen, bei einem erfahrenen Skilehrer Unterricht zu nehmen, stehen Ihnen trotzdem noch viele andere Entscheidungen ins Haus, über die Sie gleich mehr erfahren werden. Heutzutage finden Sie in den meisten Skigebieten auch Skischulen. Dort werden die Teilnehmer in Gruppen nach Vorkenntnissen und Alter eingeteilt. Das ist nicht nur sinnvoll, sondern gewährleistet zudem, dass alle Teilnehmer auf ihre Kosten kommen und Vergnügen haben.

Meist können auch Privatstunden für einzelne Skifahrer oder Gruppen organisiert werden. Diese sind allerdings für halbe oder ganze Tage oft ziemlich kostspielig. Preisgünstiger ist es, sich eine Privatstunde mit einem Freund oder als Familie zu teilen. Wenn Sie ungefähr auf dem gleichen Niveau fahren, kann dies eine der besten Möglichkeiten sein, sich zu verbessern und gleichzeitig Spaß zu haben. Ganz egal, ob sie noch ein totaler Anfänger oder eher fortgeschritten sind, Ihr Skilehrer wird Ihnen nicht nur helfen, Ihre Fahrkünste zu verbessern, sondern er wird Ihnen zudem auch neue Pisten mit den besten Schneebedingungen zeigen können.

Sicherheit geht vor

Noch einmal: Sicherheit ist ein äußerst wichtiger Aspekt beim Skifahren. Was für viele andere Aktivitäten gilt, trifft auch aufs Skifahren zu: Wenn Sie gut informiert und vorbereitet an die Sache herangehen, lässt sich die Gefahr deutlich reduzieren. Den wichtigsten Aspekt – nämlich wie Sie am besten das Skifahren lernen – haben wir bereits angesprochen. Darüber hinaus würden wir Ihnen gern noch einige weitere Tipps an die Hand geben.

Tragen Sie einen Helm: Obwohl die Mehrzahl der Skifahrer noch immer keinen Helm trägt, sollten Sie sich davon nicht abhalten lassen und diesen Aspekt wirklich ernst nehmen. Die gute Nachricht ist, dass die meisten jungen Leute Helme tragen, vor allem beim Snowboarden. Wie beim Radfahren wird es wahrscheinlich auch hier nur eine Frage der Zeit sein, bis fast jeder einen Helm trägt. Warum auch nicht? Sie sind bequem, wärmer als die meisten Mützen und Sie bewahren bei Stürzen vor Verletzungen.

Ausrüstung: Eine Skiausrüstung bietet Ihnen guten Schutz, wenn Sie gut gepflegt und gewartet wird. Dabei ist das wichtigste Sicherheitsmerkmal eine gute Ski-Bindung (die sich natürlich von der Bindung eines Snowboards unterscheidet). In erster Linie hat die Bindung die Funktion, Sie während dem Fahren auf den Skiern zu halten, Sie aber auch von diesen zu lösen, falls Sie stürzen. Die Bindung wird entsprechend Ihres Körpergewichtes und Ihres Könnens eingestellt und sollte von einem Fachmann überprüft und justiert werden.

Skier verfügen darüber hinaus über eine Bremsvorrichtung, damit sie nicht ohne den Besitzer den gesamten Hang hinunter gleiten, sollten sich die Skier vom Schuh gelöst haben. Diese Bremsen sind in der Regel in die Bindung integriert und sollten regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft werden.

Kleidung: Die Kleidungsfrage ist schnell beantwortet. Ihre Jacke, Skihose, Pullover etc. sollten Sie warm halten und Sie sollten sich darin wohl fühlen. Ein gutes Skigeschäft und ein kompetenter Verkäufer werden Sie ausstatten. Handschuhe und Skibrille sind wichtiges Zubehör, deshalb sollten Sie beim Kauf auf gute Qualität achten und bereit sein, dafür lieber etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Es wäre doch schade, wenn kalte Finger Ihnen die schöne Zeit auf der Piste verderben würden. Wenn Sie leicht kalte Finger bekommen, sind Sie mit Fäustlingen besser bedient. Handschuhe sind beim Alpin Ski auch deswegen Pflicht, weil Sie sich ansonsten an den mitunter messerscharfen Skikanten schneiden und verletzen können.

Skier und Skischuhe: Gehen Sie in ein gutes Fachgeschäft und leihen Sie sich dort Skier aus, die Ihrem Können und Ihrer Statur angemessen sind. Wenn Skifahren nun Ihr künftiger Wintersport sein soll, leihen Sie sich die Ausrüstung von einem Laden, der sie Ihnen zum Testen zur Verfügung stellt. Waren Sie zufrieden, könnten Sie die Skier anschließend kaufen. Die meisten Läden werden dabei den Preis für das Ausleihen mit dem Kaufpreis verrechnen.

Ein weiterer Hinweis: Nutzen Sie genügend Sonnencreme und Sonnenschutz-Lippenstift, denn auch bei bewölktem Wetter kann die UV-Strahlung sehr hoch sein. Auch die Sonnenbrille ist wichtig, denn sie schützt Sie unter anderem vor Schneeblindheit.

So wählen Sie ein Skigebiet aus

Bei Skigebieten gibt es mindestens ebenso viele verschiedene Angebote wie es Geschmacksrichtungen beim Eis gibt. Statt alle Angebote anzusehen, ist es sinnvoll sich auf solche zu konzentrieren, die besonders für Kinder und Familien relevant sind.

  • Ski-Unterricht für Kinder
  • Ski-Verleih nahe am Berg (ist fast immer gegeben)
  • Unterkunft und/oder Verleih nahe am Berg, falls Sie über Nacht bleiben oder im Urlaub sind. Wenn Sie mehrere Kinder haben, kann es eine echte Herausforderung sein, alle Skier und Stöcke zu transportieren. Mit einem Hotel, das direkt an der Piste liegt, ersparen Sie sich diese Odyssee. Die Ausleihe direkt am Berg ist eine weitere, weniger teure Option. Steht Ihnen keine dieser Möglichkeiten zur Verfügung, müssen Sie diesen Teil Ihres Skiurlaubs wohl mit Fassung und Humor tragen.
  • Andere Aktivitäten in der Nähe: Sind mehrere Tage zum Skifahren eingeplant, ist es ratsam, einen ganzen Tag abseits der Piste einzulegen. Eislaufen, Schlittenfahren, Sightseeing, Thermalbäder für schmerzende Muskeln (je nachdem, wo Sie sind), Lagerfeuer im Freien, Musik, Kino etc. – all das sind schöne Aktivitäten, die der ganzen Familie Freude machen. Kinder haben auch einen Riesenspaß, wenn sie einfach nur im Schnee herumtollen dürfen.

Gute Noten in Deutschland bekommen die Skigebiete Mittenwald in den Bayrischen Alpen oder das Kleinwalsertal. In Österreich gelten die Skiorte Serfaus und Schladming als sehr kinderfreundlich. In der Schweiz werden die Pisten im Samnaun besonders empfohlen. In den USA bieten Steamboat Springs und Aspen fantastische Möglichkeiten für den Skisport.

Egal, ob Sie sich fürs Ski- oder Snowboardfahren oder für Skilanglauf entscheiden, die Erfahrung wird sich in jedem Fall lohnen. Ein Wort an unsere jugendlichen Leser: Ihr könntet doch eure Eltern fragen, ob sie nicht vielleicht einen Skiurlaub mit euch in Erwägung ziehen möchten. Vielleicht gibt es Skivereine in eurer Nähe, Skiläden oder eventuell hat auch eure Schule spezielle Angebote für Tagesausflüge zu einigen der kleineren und günstigeren Pisten für Kinder, Jugendliche oder Familien. Das könnte ein toller Start mit der Familie oder den Freunden in den Skisport sein.

Genießen Sie den Winter, bleiben Sie fit, schnappen Sie viel frische Luft und bleiben Sie gesund.

Ihr Take The Magic Step®-Team

Wie oben erwähnt, bergen das Ski- und Snowboardfahren gewisse Risiken. Take The Magic Step empfiehlt, diese Sportarten unter Anleitung eines qualifizierten Skilehrers zu erlernen. Bitte klicken Sie hier für weitere Sicherheitshinweise.

Aktualisiert am 5. März 2015