WM (9. Tag): Kenia gewinnt das erste Gold im letzten Rennen
Kenias Läufer haben die allerletzte Möglichkeit bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften genutzt, um doch noch eine Goldmedaille zu gewinnen. Im 5.000-Meter-Finale triumphierte Benjamin Limo mit einem starken Schlussspurt in 13:32,55 Minuten. Silber ging an Sileshi Sihine (Äthiopien/13:32,81), Bronze gewann der Australier Craig Mottram mit 13:32,96.
In einem durchweg langsamen Rennen blieb das komplette Feld fast bis zum Ziel dicht zusammen. Den ersten und den letzten der 15 Läufer trennten gerade einmal zehn Sekunden. Fabiano Joseph Naasi (Tansania) hatte an der 3.000-m-Marke an der Spitze gelegen (8:27,74). Danach, kurz nach der 4.000-m-Marke (11:06,41) übernahm sogar ein Europäer Position eins: Marius Bakken (Norwegen). Doch beide spielten keine Rolle mehr, als es schließlich schnell wurde. Titelverteidiger Eliud Kipchoge (Kenia), der am Ende Vierter wurde in 13:33,04 Minuten, lag eingangs der letzten Runde gemeinsam mit Sileshi Sihine und Craig Mottram an der Spitze. Erst auf den letzten 100 Metern kam Benjamin Limo mit seinem Spurt noch von Platz vier auf Rang eins. Und Craig Mottram schob sich auf den letzten Metern noch an Eliud Kipchoge vorbei. „Ich wusste, dass ich am Ende stark sein würde, ich hatte gut trainiert. Ich bin sehr stolz auf diese Medaille”, erklärte Benjamin Limo. „Ich freue mich sehr über diesen dritten Platz – auf den letzten 250 Metern habe ich alles gegeben”, erklärte Craig Mottram.
Zum zweiten Doppelsieger über die Laufstrecken wurde nach Tirunesh Dibaba (Äthiopien) der aus Marokko stammende Rashid Ramzi (Bahrain). Er gewann nach dem 1.500-m-Titel auch die 800 Meter in 1:44,24 Minuten. Ausgangs der Zielkurve war Rashid Ramzi an seinen Konkurrenten vorbeigezogen und zum Sieg gestürmt. Zu spät kam der gefürchtete Antritt des Olympiasiegers Yuriy Borzakovskiy. Der Russe konnte nicht mehr über Platz zwei hinauskommen (1:44,51), während William Yiampoy (Kenia) Dritter wurde in 1:44,55. „Ich habe aus meinen Fehlern bei den Olympischen Spielen gelernt und mich sehr gut vorbereitet”, erklärte Rashid Ramzi, der in Athen 2004 im Halbfinale hängen geblieben war.
Über 1.500 m feierten die russischen Mittelstreckenläuferinnen einen Doppelsieg. Tatyana Tomashova gewann den Spurt in 4:00,35 Minuten vor ihrer Landsfrau Olga Yegorova (4:01,46). Dritte wurde Bouchra Ghezielle (Frankreich) mit 4:02,45. „Wir hatten keine spezielle Taktik, und ich wusste nicht, was die anderen machen würden. Aber wir alle wussten, dass wir eine Siegchance haben würden”, erklärte Tatyana Tomashova zum russischen Erfolg. Vierte war Yelena Soboleva (Russland) in 4:02,48.
- Erschienen am 15. August 2005
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