Vorschau auf die großen Herbst-Marathonrennen

Von Jörg Wenig
Irina Mikitenko könnte mit einem Sieg in Berlin zur in der WMM-Serie 2007 - 2008 führenden Gete Wami (Äthiopien) aufschließen. © www.photorun.net
Irina Mikitenko könnte mit einem Sieg in Berlin zur in der WMM-Serie 2007 - 2008 führenden Gete Wami (Äthiopien) aufschließen. © www.photorun.net

Mit dem real,- Berlin-Marathon beginnt am kommenden Sonntag die Kette der hochkarätigen Herbstrennen über die klassischen 42,195 Kilometer. Dabei werden neben dem Lauf in der deutschen Hauptstadt vor allem die ebenfalls zu den World Marathon Majors (WMM) gehörenden Veranstaltungen Bank of America Chicago-Marathon und ING New York City-Marathon im Mittelpunkt stehen. Allerdings haben in den letzten Jahren immer wieder auch der Amsterdam-Marathon sowie die japanischen Elite-Rennen von Tokio (Frauen) und Fukuoka (Männer) für hochklassige Resultate gesorgt. Mit dem Dresdner Kleinwort Frankfurt-Marathon wird am 26. Oktober zudem ein zweiter deutscher Lauf gestartet, der sich zuletzt sehr gut entwickelt hat und immer stärker auch internationale Beachtung findet.

Sollte Irina Mikitenko in Berlin als Siegerin weitere 25 Punkte in der WMM-Serie 2007 – 2008 sammeln, würde die deutsche Läuferin mit 65 Zählern aufschließen zur Spitzenreiterin Gete Wami. Um ihrerseits ihr Punktekonto zu verbessern, müsste die Äthiopierin, die vor einem Jahr die erste WMM-Serie gewonnen hatte und sich mit dem Männer-Sieger Robert Cheruiyot (Kenia) eine Million US-Dollar teilen konnte, mindestens Zweite werden in New York. Wami hat bereits die Maximalzahl von vier Rennen in der Wertung, daher würden ihr die Plätze drei, vier und fünf nicht weiter helfen. Für die Äthiopierin wird das nach Berlin, New York, London und Peking bereits Start Nummer fünf innerhalb von wenig mehr als einem Jahr. Ob das gut gehen kann?

Blieben noch die Chinesin Chunxiu Zhou und die Kenianerin Catherine Ndereba, die mit einem Sieg in Chicago oder New York die Spitze übernehmen könnten. Doch beide haben auch schon den olympischen Marathon in den Knochen, wo sie Bronze und Silber gewannen. Sollte die Frauen-Serie tatsächlich punktgleich zwischen Mikitenko und Wami enden, würde der direkte Vergleich zählen: Auch hier steht es unentschieden, denn die Äthiopierin ließ vor einem Jahr die Deutsche in Berlin hinter sich und in London war es dann umgekehrt. So könnte schließlich eine Abstimmung unter den Race-Direktoren entscheiden.

Bei den Männern führt in der aktuellen WMM-Serie der Kenianer Martin Lel mit 76 Punkten. Er gewann zweimal in London sowie in New York und wurde Fünfter bei den Olympischen Spielen. Nur sein Landsmann Robert Cheruiyot könnte ihn noch überholen. Er hat bisher 55 Punkte aus drei Rennen – zwei Siege in Boston, Vierter in Chicago – und bräuchte einen Sieg in Chicago oder New York, um an Martin Lel noch vorbeizuziehen und auch die zweite WMM-Serie zu gewinnen.

TERMINE AUSGEWÄHLTER HERBST-MARATHONRENNEN

28. SeptemberBerlin
12. OktoberChicago
19. OktoberPeking
19. OktoberAmsterdam
26. OktoberFrankfurt
2. NovemberNew York
9. NovemberAthen
16. NovemberTokio (Frauen-Eliterennen)
7. DezemberFukuoka (Männer-Eliterennen)

DIE HOCHKLASSIGSTEN HERBST-RENNEN: DATEN UND FAVORITEN

BERLIN

Meldezahl: 40.000
Siegprämie: 65.000 Dollar
Gesamtpreisgeld (ohne Zeitprämien): 350.000 Dollar

Streckenrekorde:
2:04:26 – Haile Gebrselassie (ETH) WR
2:19:12 – Mizuki Noguchi (JPN)

Topathleten und Bestzeiten:

Männer: Haile Gebrselassie (ETH/2:04:26), Charles Kamathi (KEN/2:07:33), Gudisa Shentema (ETH/2:07:34), Toshinari Suwa (JPN/2:07:55), Joseph Ngolepus (KEN/2:07:57), Francis Kiprop (KEN/2:08:30), Luis Jesus (POR/2:08:55), Mesfin Ademasu (ETH/2:09:49), James Kwambai (KEN/2:10:20), Andrew Limo (KEN/2:11:47), Josphat Keiyo (KEN/2:12:19), Falk Cierpinski (SG Spergau/2:15:48), Stefan Koch (TV Wattenscheid/2:17:17).

Frauen: Askale Tafa (ETH/2:23:23), Irina Mikitenko (TV Wattenscheid/2:24:14), Rose Cheruiyot (KEN/2:25:48), Helena Kiprop (KEN/2:26:27), Gulnara Vigovskaya (RUS/2:28:22), Ayumi Nakayama (JPN/2:28:50), Mary Ptikany (KEN/2:29:45), Tsege Worku (ETH/2:33:25), Edyta Lewandoswka (POL/2:34:18 ).


CHICAGO

Meldezahl: 45.000
Siegprämie: 125.000 Dollar
Gesamtpreisgeld (ohne Zeitprämien): 579.000 Dollar

Streckenrekorde:
2:05:42 – Khalid Khannouchi (MAR)
2:17:18 – Paula Radcliffe (GBR)

Topathleten und Bestzeiten (soweit bekannt):

Männer: William Kipsang (KEN/2:05:49), Emmanuel Mutai (KEN/2:06:15), Richard Limo (KEN/2:06:45), Moses Arusei (KEN/2:06:50), Salim Kipsang (KEN/2:07:29), Christopher Cheboiboch (KEN/2:08:17), Timothy Cherigat (KEN/2:09:34), James Getanda (KEN/2:11:50).

Frauen: Constantina Tomescu-Dita (ROM/2:21:30), Bezunesh Bekele (ETH/2:23:09), Lidiya Grigoryeva (RUS/2:25:10), Alevtina Biktimirova (RUS /2:25:12), Worknesh Tola (ETH/2:25:37), Kiyoko Shimahara (JPN/2:26:14), Colleen De Reuck (USA/2:26:35), Adriana Pirtea (ROM/2:28:52), Zoila Gomez (USA/2:33:53), Kate O’Neill (USA/2:36:15).

 

NEW YORK

Meldezahl: ca. 45.000
Siegprämie: vorauss. 130.000 Dollar
Gesamtpreisgeld (ohne Zeitprämien): über 600.000 Dollar

Streckenrekorde:
2:07:43 – Tesfaye Jifar (ETH)
2:21:43  – Margaret Okayo (KEN)

Topathleten und Bestzeiten (soweit bekannt):

Männer: Hosea Rotich (KEN/2:07:24), Wilfred Kigen (KEN/2:07:33), Adam Goucher (USA/Debüt), Jorge Torres (USA/Debüt).

Frauen: Gete Wami (ETH/2:21:34), Katie McGregor (USA/2:32:36), Kara Goucher (USA/Debüt), Kim Smith (NZL/Debüt).


AMSTERDAM

Meldezahl: vorauss. 7.500
Prämien nicht bekannt

Streckenrekorde:
2:06:20 – Haile Gebrselassie (ETH)
2:22:20 – Gete Wami (ETH)

Topathleten und Bestzeiten (soweit bekannt):

Männer: Robert Cheboror (KEN/2:06:23), Paul Kirui (KEN/2:06:44), Solomon Bushendich (KEN/2:08:52), Benjamin Limo (KEN/Debüt).
Frauen: noch nicht bekannt


FRANKFURT

Meldezahl: vorauss. 12.500
Siegprämie: 21.500 Dollar
Gesamtpreisgeld (ohne Zeitprämien): 135.000 Dollar

Streckenrekorde:
2:07:58 – Wilfred Kigen (KEN)
2:25:12 – Alevtina Biktimirova (RUS)

Topathleten und Bestzeiten (soweit bekannt):

Männer: William Kiplagat (KEN/2:06:50), Benjamin Maiyo (KEN/2:07:09), Benson Barus (KEN/2:08:34), Sammy Kurgat (KEN/2:08:38), Stephen Kiogora (KEN/2:09:21), André Pollmächer (LAC Chemnitz/Debüt).

Frauen: Claudia Dreher (LG Ihleläufer Burg/2:27:55), Melanie Kraus (Bayer Leverkusen/2:27:58), Kirsten Otterbu (Norwegen/2:29:12), Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon/2:29:33), Oleysa Nurgalyeva (Russland/2:29:35), Yelena Nurgalyeva (Russland/2:29:49).