Sergey Lebid auf Wolke sieben bei der Cross-EM, Heimsieg für Marta Dominguez

Von Jörg Wenig
Marta Dominguez feierte einen Heimsieg bei der Cross-EM. © www.photorun.net
Marta Dominguez feierte einen Heimsieg bei der Cross-EM. © www.photorun.net

Der Ukrainer Sergiy Lebid hat seine einmalige Erfolgsserie weiter aus- gebaut: Zum siebenten Mal gewann der 32-Jährige am Sonntag die Goldmedaille bei den Crosslauf- Europameisterschaften. Im spanischen Toro zeigte Lebid eine eindrucksvolle Vorstellung während die Spanier bei den Frauen den Heimsieg von Marta Dominguez bejubeln konnten.

Sergiy Lebid folgte in einem taktischen Rennen auf der 10,7-km-Strecke lange Zeit dem Tempo der Spitzengruppe ohne die Initiative zu ergreifen. Erst 600 Meter vor dem Ziel zog der Ukrainer das Tempo an, ließ den zu diesem Zeitpunkt führenden schwedischen Hindernis-Spezialisten Mustafa Mohamed hinter sich und den übrigen Konkurrenten ebenfalls keine Chance. Nach 31:47 Minuten stürmte Sergiy Lebid ins Ziel und lag dabei neun Sekunden vor Mohamed. Dritter wurde der Portugiese Rui Silva, der 31:58 benötigte. Der einzige deutsche Läufer im Feld, Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) wurde 29. in 32:47.

„Es war nicht leicht, denn ich wusste, dass meine Konkurrenten einen guten Schlussspurt haben würden”, erklärte Sergiy Lebid und fügte hinzu: „Das war eine Entschädigung für die Enttäuschung aus dem vergangenen Jahr.” Damals litt Lebid unter Magenproblemen und verpasste den Sieg. Eine echte Revanche war es am Sonntag aber nicht, denn der britische Titelverteidiger Mo Farah fehlte verletzungsbedingt.

Einen ähnlichen Rennverlauf gab es bei den Frauen. Auch hier verließ sich die Siegerin auf ihren starken, langen Schlussspurt. Marta Dominguez stürmte in dem 8,2-km-Lauf ebenfalls rund 600 Meter vor dem Ziel davon. Der Abstand war aber wesentlich knapper als bei den Männern. Die 32-jährige Spanierin, die 2002 und 2006 jeweils Europameisterin über 5.000 Meter war, erreichte das Ziel nach 26:58 Minuten mit drei Sekunden Vorsprung vor Julie Coulaud (Frankreich). Dritte wurde Rosa Maria Morato (Spanien/27:04). Ordentlich hielt sich Susanne Hahn (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken), die in 27:45 Rang 16 belegte und nur einen Platz hinter der Titelverteidigerin Tetyana Holovchenko (Ukraine) ins Ziel kam. „Es war meine Taktik, zunächst hinter den führenden Läuferinnen zu rennen, um vom Wind geschützt zu sein. Es lief perfekt für mich”, erklärte Marta Dominguez.

Dieudonné Disi schnellster unter 40.000 Läufern in Lagos

Dieudonné Disi, hier ganz rechts im Trikot von Ruanda bei der Straßenlauf-WM, gewann das Halbmarathonrennen in Lagos. © www.photorun.net
Dieudonné Disi, hier ganz rechts im Trikot von Ruanda bei der Straßenlauf-WM, gewann das Halbmarathonrennen in Lagos. © www.photorun.net

Der Halbmarathon in Lagos (Nigeria) gehört seit Jahren zu den größten Rennen über die 21,0975 km weltweit. Bei warmen und feuchten Witterungs- bedingungen gingen dieses Mal, alle Wettbewerbe zusammengerechnet, rund 40.000 Athleten an den Start. Hochklassig besetzt war das Halb- marathonrennen, obwohl aufgrund des Wetters keine schnellen Zeiten möglich waren.

Dabei gelang es am Ende einem Läufer aus Ruanda, die kenianische Konkurrenz im Kampf um den Sieg und die damit verbundene Prämie von 50.000 US-Dollar in Schach zu halten: Dieudonné Disi siegte in 63:05 Minuten vor den Kenianern Wilson Chebet (63:18) und Festus Langat (63:28).

„Schade, dass ich nicht den Kursrekord von 62:21 Minuten brechen konnte. Aber dieser Sieg ist dennoch wie ein großes Weihnachtsgeschenk für mich“, erklärte Dieudonné Disi. Der 29-Jährige hatte bereits bei der Straßenlauf-WM im Oktober für Aufsehen gesorgt, als er im Halbmarathon in 59:32 Minuten Sechster war. Bei den Frauen ließen die Kenianerinnen in Lagos nichts anbrennen. Sie belegten gleich die ersten vier Ränge. Linet Chepkirui gewann dabei in 72:06 Minuten vor Mary Keitany (75:10) und Irene Kipchimba (75:21). Hinter Pauline Wangui (1:12:34) wurde die äthiopische Chicago-Marathon-Siegerin Berhane Adere in 1:15:34 Fünfte.

Tolossa besiegt Muindi erneut in Honolulu

Fünfmal in Folge hatte der Kenianer Jimmy Muindi den Honolulu-Marathon gewonnen. Im vergangenen Jahr kam ihm bei Siegversuch Nummer sechs der Äthiopier Ambesse Tolossa in die Quere. Am Sonntag wollte sich Jimmy Muindi in einem wiederholten Duell revanchieren. Doch der Äthiopier machte ihm erneut einen Strich durch die Rechnung. Wie vor einem Jahr gewann Ambesse Tolossa: In 2:17:26 Stunden gewann er vor Muindi (2:18:53) und Eric Mzioki (Kenia/2:21:32). Dabei war auch der Rennverlauf identisch wie 2006. Denn erst auf den letzten vier Kilometern ergriff Ambesse Tolossa die Initiative und ließ Jimmy Muindi hinter sich.

Auch bei den Frauen waren die besten Zeiten einige Minuten langsamer als vor einem Jahr: Die 25-jährige Russin Alevtina Biktimirova gewann das Rennen in 2:33:06 Stunden vor der Japanerin Akemi-Isige Ozaki (2:34:21), die eigentlich nur als Tempomacherin vorgesehen war, und ihrer Landsfrau Tatiana Petrova (2:35:55). Rund 27.000 Läufer, darunter 18.000 Japaner, waren in Honolulu, dem einst größten Marathon der Welt, am Start.