Sabrina Mockenhaupt: „Ich werde erwachsen und muss nicht mehr weinen“

Von Marisa Reich
Sabrina Mockenhaupt © www.photorun.net
Sabrina Mockenhaupt © www.photorun.net

Sabrina Mockenhaupt (Köln-Marathon e.V.) zeigte bei den Hallen-Europameisterschaften in Birmingham im Gegensatz zum 10.000-Meter-Finale bei der EM in Göteborg im vergangenen August endlich einmal ein couragiertes Rennen. Am Ende belegte sie damit über 3.000 m Rang vier in 8:45,77 Minuten und stellte eine persönliche Bestzeit auf.

Sie haben trotz neuer Bestzeit von 8:45,77 Minuten über die 3.000 m bei den Hallen-Europameisterschaften in Birmingham den undankbaren vierten Platz belegt. Sind Sie dennoch mit Ihrer Hallensaison zufrieden?

Sabrina Mockenhaupt: Die Hallensaison lief gut. Klar hatte ich mir für die Hallen-EM ein etwas anderes Ergebnis gewünscht, besonders nach dem Rennverlauf. Ich bin gut in das Rennen gegangen, von dem mir war klar, dass es schnell werden würde. Nachdem die Deutschen Meisterschaften eher ein Trainingslauf für mich waren, wollte ich zum Abschluss der Saison unbedingt eine neue Bestzeit aufstellen. Das habe ich jetzt geschafft. Somit bin ich schon zufrieden.

Hatten Sie die Italienerin Silvia Weissteiner als Medaillenkandidatin auf der Rechnung oder hatten Sie eher damit gerechnet, dass Jo Pavey eine Medaille holen würde?

Sabrina: Die Italienerin hatte ich nicht auf der Rechnung. Dass sie mich noch überholt hat, ist wirklich ärgerlich. Jo Pavey hätte ich mehr zugetraut. Für mich selbst war es schwierig, hinter der Britin zu laufen und dabei eine guten Rhythmus zu finden. Trotzdem: Die Chance für eine Medaille war da. Trotz neuer Bestzeit nur Vierte zu werden, ist schon eine kleine Enttäuschung.

Wie sehen die nächsten Monate bei Ihnen aus?

Sabrina: Morgen beginnt das Training für die 10.000 Meter, die ich schon in einem Monat beim Europacup in Ferrera in Italien in Angriff nehmen möchte. Dort muss ich 31:40 Minuten laufen, um mich für die Weltmeisterschaften in Osaka zu qualifizieren. Jetzt liegt mein Fokus im Training wieder auf der Ausdauer, die man für die 3.000 m ja nicht so stark braucht.

Sind die Deutschen Cross-Meisterschaften am 10. März eine Option für Sie?

Sabrina: Das muss ich noch mit meinem Trainer besprechen. Gemeldet bin ich, aber wir haben noch nichts entschieden. Mal schauen, vielleicht ärgere ich die Mädels da ein wenig. Jetzt trainiere ich aber erst einmal.

Was ist in der Freiluft-Saison bei Ihnen geplant?

Sabrina: Den gesamten Juni werde ich in St. Moritz im Höhentrainingslager verbringen. Im Sommer werde ich in jedem Fall bei den Deutschen Meisterschaften über 5.000 m laufen. Das Meeting in London steht auch auf meinem Plan, wenn es dort ein 5.000-m-Rennen geben sollte. Die WM in Osaka ist dann sicherlich ein Höhepunkt. Und dann geht es ja schon einen Monat später zum Köln-Marathon.

Also es bleibt bei Ihren Plänen für den Köln-Marathon?

Sabrina: Definitiv werde ich am 7. Oktober in Köln starten. Mal schauen, wie das dort läuft. Weitere Marathonläufe sind aber noch nicht in Planung.

Wollen Sie auf der Bahn Ihren Weg gehen oder ist Ihnen die Straße doch lieber?

Sabrina: Ich bleibe auf der Bahn. Da ist noch so viel möglich. Weder über 5.000 noch über 10.000 Meter habe ich bis jetzt alles ausgereizt. Ich rede ja schon eine ganze Weile davon, dass ich den deutschen 10.000-m-Rekord brechen möchte. Den will ich unbedingt schaffen. Und ich glaube auch, dass ich mit meiner neuen Bestzeit über die 3.000 Meter eine gute Grundlage geschaffen habe. Mit dem Marathon schau ich einfach mal, wie es läuft.