Robert Cheruiyot und Rita Jeptoo gewinnen 110. Boston-Marathon

© www.PhotoRun.net
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Die beiden Kenianer Robert Cheruiyot und Rita Jeptoo haben den 110. BAA Boston-Marathon gewonnen. Bei guten Wetterbedingungen gingen auf der Punkt-zu-Punkt-Strecke von Hopkinton nach Boston 22.517 Läufer an den Start. Der BAA Boston-Marathon war zugleich das Auftaktrennen der neuen World-Marathon-Majors-Serie (WMM). Robert Cheruiyot siegte in der Kursrekordzeit von 2:07:14 Stunden vor seinem Landsmann Benjamin Maiyo (2:08:21) und dem US-Amerikaner Meb Keflezighi (2:09:56). Rita Jeptoo gewann in 2:23:38 Stunden vor Jelena Prokopcuka (Lettland/2:23:48) und der Japanerin Reiko Tosa (2:24:11).

Die beiden Sieger haben nun bereits 25 Punkte im Rennen um den mit insgesamt einer Million Dollar dotierten WMM-Sieg gesammelt. Bis einschließlich Platz fünf gibt es Punkte bei den WMM-Rennen. Die erste Serie endet im November 2007 in New York. Wer bei Männern und Frauen dann aus maximal vier Rennen die meisten Punkte hat, erhält jeweils die Hälfte der Dollar-Million. Neben dem BAA-Boston-Marathon zählen der Flora London-Marathon, der real,- Berlin-Marathon, der LaSalle Bank Chicago-Marathon und der ING New-York-City-Marathon zu den World Marathon Majors.

Bei den Männern war das Anfangstempo verhalten, obwohl der Kurs auf den ersten Kilometern abfällt. 5 Kilometer waren nach 15:22 Minuten erreicht. Doch dann wurde das Rennen immer schneller. John Yuda (Tansania) und der Sieger von Boston 2004, Timothy Cherigat (Kenia), führten die Spitzengruppe in 30:06 durch Kilometer 10. Schon bevor 15 km in 44:51 passiert waren, hatte der Vorjahressieger den Kontakt zur Spitze verloren: Für Hailu Negussie (Äthiopien) war das Unternehmen Titelverteidigung sehr schnell ein aussichtsloses Unterfangen.

Drei Läufer setzten sich dann nach der 10-Meilen-Marke ab: Benjamin Maiyo, der in Chicago im Oktober 2005 bereits Zweiter gewesen war, Deriba Merga (Äthiopien) und Meb Keflezighi, der US-amerikanische Marathon-Zweite von Olympia 2004 in Athen. Es war Maiyo, der auf das Tempo drückte, die 20 km in 59:32 Minuten erreichte, die Halbmarathonmarke in 62:44 und 25 km in 1:14:22. Zu diesem Zeitpunkt lag er alleine in Führung, doch von hinten kam ein anderer immer dichter heran: Robert Cheruiyot. Bei 30 km (1:29:31) hatte der Boston-Sieger von 2003 den führenden Maiyo eingeholt, während für Meb Keflezighi ein Traum platzte. Er wollte als erster Amerikaner seit Gregory Meyer 1983 den Boston-Marathon gewinnen, doch nun verlor er zunehmend an Boden.

Robert Cheruiyot löste sich dann im hügeligen Abschnitt des Boston-Marathons vor der 35-km-Marke von Benjamin Maiyo. „Ich habe in der Vergangenheit gelernt, dass man einen Boston-Marathon nicht von vorne gewinnen kann – es ist besser, wenn man taktisch läuft, in einer Gruppe rennt und dann von hinten attackiert”, erklärte Robert Cheruiyot. Der 31-Jährige verbesserte am Ende den zwölf Jahre alten Kursrekord seines Landsmannes Cosmas Ndeti um genau eine Sekunde.

„Ich hatte die Hoffnung auf den Sieg noch nicht aufgegeben, als Robert Cheruiyot sich von mir gelöst hatte, denn ich habe mich gut gefühlt. Ich dachte, ich komme vielleicht in der Schlussphase noch einmal heran”, erklärte Benjamin Maiyo, der schließlich in 2:08:21 Zweiter wurde. Überraschend war, dass hinten den zwei Kenianern gleich drei US-Läufer folgten: Nach dem drittplatzierten Meb Keflezighi kamen Brian Sell (2:10:55) und Alan Culpepper (2:11:02) ins Ziel.

Bei den Frauen war das Tempo insgesamt gleichmäßiger. Nach Durchgangszeiten von 34:07 Minuten (10 km) und 51:15 (15 km) erreichten acht Läuferinnen in der Spitzengruppe die Hälfte der Distanz in 1:12:19 Stunden. Bei Kilometer 30 (1:43:09) hatte sich diese Gruppe halbiert. Nun führte die Italienerin Bruno Genovese, die am Ende Vierte in 2:25:28 wurde, vor Rita Jeptoo, Reiko Tosa und Jelena Prokopcuka. Die Italienerin fiel als erste zurück, dann konnte Tosa nicht mehr Schritt halten.

Und dann hängte die 25 Jahre alte Kenianerin Rita Jeptoo rund fünf Kilometer vor dem Ziel auch Jelena Prokopcuka ab, die Siegerin des ING New-York-City-Marathons 2005. Für Rita Jeptoo war dieser WMM-Auftakttriumph der größte Erfolg ihrer Karriere. Sie erhielt für ihren Sieg in Boston eine Prämie von 100.000 Dollar. Noch 25.000 Dollar mehr verdiente Robert Cheruiyot, weil er den Streckenrekord brach.