Lelisa Desisa siegt beim Boston-Marathon

Von Duncan Larkin
Lelisa Desisa lief zu seinem zweiten Triumph über 42,195 Kilometer. © www.PhotoRun.net
Lelisa Desisa lief zu seinem zweiten Triumph über 42,195 Kilometer. © www.PhotoRun.net

Seit 1897 zieht es Läufer jedes Jahr auf die Straßen des Bundesstaates Massachusetts, um am ältesten jährlich stattfindenden 42,195-Kilometer-Rennen der Welt teilzunehmen ‒ dem Boston-Marathon.

Die Veranstaltung, die auf einem Punkt-zu-Punkt-Kurs immer am dritten Montag im April ausgetragen wird, beginnt in der idyllischen Stadt Hopkinton und endet an der Boylston Street in der Innenstadt von Boston. Aufgrund seiner anspruchsvollen Qualifikationszeiten ist für viele Läufer die Teilnahme am Boston-Marathon ein ganz besonderes persönliches Erfolgserlebnis.

Trotz der tragischen Ereignisse am 15. April ereigneten sich entlang der bekannten Strecke wieder unzählbare beeindruckende und inspirierende Geschichten. Uta möchte daher all jenen ihren Dank und ihre Bewunderung aussprechen, die sich auf den Marathon vorbereitet und dafür trainiert haben: „Sie waren so tapfer angesichts der Herausforderungen dieses langen Tages.“ Wie sich das Bostoner Ereignis auf die Zukunft des Laufsports auswirkt, können Sie in Utas persönlichen „Gedanken zum Boston-Marathon“ nachlesen.

Lelisa Desisa und Rita Jeptoo gewannen am Montagmorgen die 117. Ausgabe des Boston-Marathons. Der äthiopische Läufer, der erst kurzfristig noch in das Boston-Elitefeld gerückt war, lief 2:10:22 Stunden. Für den 23-Jährigen war es bereits der zweite große Marathonsieg in diesem Jahr. Im Januar hatte er den Dubai-Marathon in der nach wie vor aktuellen Jahresweltbestzeit von 2:04:45 gewonnen. Zweiter wurde in Boston bei guten Wetterbedingungen der kenianische Marathon-Debütant Micah Kogo. Der frühere 10-km-Weltrekordler lief 2:10:27. Hinter ihm folgte Gebre Gebremariam (Äthiopien) als Dritter in 2:10:30 vor dem US-Amerikaner Jason Hartmann (2:12:12).

Rita Jeptoo kann Ihren Erfolg in Boston wiederholen. © www.PhotoRun.net
Rita Jeptoo kann Ihren Erfolg in Boston wiederholen. © www.PhotoRun.net

Rita Jeptoo siegte zum zweiten Mal nach 2006 in Boston. Die 32-jährige Kenianerin lief 2:26:25 Stunden. Zweite wurde Meseret Hailu (Äthiopien/2:26:58), Rang drei belegte die Titelverteidigerin Sharon Cherop (Kenia/2:27:01). Auch bei den Frauen ging Rang vier an die USA: Shalane Flanagan war nach 2:27:08 im Ziel.

Beachtlich hielt sich angesichts der starken Konkurrenz Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) bei ihrem ersten Marathonstart im Ausland. Auf der schweren, hügeligen Strecke wurde die 32-Jährige Zehnte mit 2:30:09 Stunden. Es war ihr erster Marathon seit eineinhalb Jahren.

Das Männerrennen der Rollstuhlathleten gewann der Japaner Hiroyuki Yamamoto mit einer Zeit von 1:20:33 Stunden, während die US-Amerikanerin Tatyana McFadden sich bei den Frauen in 1:45:25 durchsetzen konnte.

Insgesamt waren 23.336 Läufer, 52 Rollstuhlathleten sowie 18 Handbiker aus 92 Nationen am Start. Tausende davon liefen auch in diesem Jahr wieder im Rahmen des offiziellen Charity-Programms des Boston-Marathons und des John Hancock Non-Profit-Programms. Ihr Ziel war es, insgesamt über 18 Millionen US-Dollar für einen guten Zweck zu sammeln. Im vergangenen Jahr konnten die Teilnehmer einen Meilenstein erreichen – sie hatten über 27 Jahre hinweg insgesamt mehr als 150 Millionen US-Dollar erlaufen.

Der Titelsponsor, der Finanzdienstleister John Hancock, arbeitet seit 28 Jahren mit den Organisatoren zusammen. Die Boston Athletic Organization wird zudem von mehr als 8.500 ehrenamtlichen Helfern maßgeblich unterstützt.

Die zehn schnellsten Läufer

 1. Lelisa Desisa ETH 2:10:22 Stunden
 2. Micah Kogo KEN 2:10:27
 3. Gebre Gebremariam ETH 2:10:28
 4. Jason Hartmann USA 2:12:12
 5. Wesley Korir KEN 2:12:30
 6. Markos Geneti ETH 2:12:44
 7. Dickson Chumba KEN 2:14:08
 8. Jeffrey Hunt AUS 2:14:28
 9. Daniel Tapia USA 2:14:30
10. Craig Leon USA 2:14:38

Die zehn schnellsten Läuferinnen

 1. Rita Jeptoo KEN 2:26:25 Stunden
 2. Meseret Hailu ETH 2:26:58
 3. Sharon Cherop KEN 2:27:01
 4. Shalane Flanagan USA 2:27:08
 5.  Tirfi Tsegaye ETH 2:28:09
 6. Kara Goucher USA 2:28:11
 7. Madai Perez MEX 2:28:59
 8. Diane Nukuri-Johnson BDI 2:29:54
 9. Ana Dulce Felix POR 2:30:05
10. Sabrina Mockenhaupt GER 2:30:09