Japan überholt Kenia beim Chiba-Ekiden

Von Jörg Wenig
Yukiko Akaba führt Japan in Chiba zum Sieg. © www.photorun.net
Yukiko Akaba führt Japan in Chiba zum Sieg. © www.photorun.net

Dank einer starken Schlussoffensive hat das japanische Team den Chiba-Ekiden gewonnen. Bei dem bekanntesten Marathon-Staffelrennen in Japan kamen die Gastgeber nach 2:05:56 Stunden ins Ziel. Zum ersten Mal gab es beim Chiba-Ekiden keine getrennten Männer- und Frauenteams mehr, sondern nur noch eine gemeinsame Mannschaft. Dabei rannten die Männer die Teilstücke eins, drei und fünf (5 km, 10 km, 10 km) der 42,195 km, während die Frauen die Passagen zwei, vier und sechs übernahmen (5 km, 5 km, 7,195 km).

Zwischenzeitlich hatte es nicht gut ausgesehen für die Japaner, denn nach 20 km lagen sie lediglich auf Rang vier. Damit liefen sie fast eine Minute hinter den Kenianern, die Startläufer Moses Mosop in Führung gebracht hatte. Russland und die USA hatten sich im dritten Abschnitt auf die Positionen zwei und drei nach vorne geschoben. Doch Japan kam zurück. Und auf dem letzten Teilstück lief Yukiko Akaba schnell zur führenden Catherine Ndereba auf. Die Kenianerin wirkte knapp drei Wochen nach dem New York-Marathon noch müde und konnte Yukiko Akaba nicht folgen. Rang zwei geriet aber nicht in Gefahr: Nach 2:07:06 Stunden war Catherine Ndereba vor Russland (2:08:00) und den USA (2:09:05) im Ziel. Neben Yukiko Akaba gehörten Yuichiro Ueno, Kayoko Fukushi, Kenji Noguchi, Megumi Kinukawa und Kensuke Takezawa zum japanischen Siegerteam.

Kenianer vor drei Italienern in Florenz

Der Kenianer Paul Ngeny gewann den Florenz-Marathon bei seinem Debüt über die 42,195-km-Strecke. Der 29-Jährige lief dabei 2:12:50 Stunden und war vor drei Italienern im Ziel. Stärkster der einheimischen Läufer war bei dem zur italienischen Olympia-Qualifikation zählenden Florenz-Marathon Alberico di Cecco. Der 33-Jährige, der eine Bestzeit von 2:08:02 Stunden hat, lief als Zweiter 2:13:52 und dürfte trotz der schwächeren Zeit gute Karten haben, neben dem Athen-Olympiasieger Stefano Baldini nominiert zu werden für Peking 2008.

Dritter wurde in Florenz Daniele Caimmi in 2:14:47, Rang vier belegte Denis Curzi mit 2:15:11. Die vier erstplatzierten Läufer hatten in einer Spitzengruppe die Hälfte der Strecke nach 64:51 Minuten absolviert. Einer nach dem anderen verlor dann Kontakt. Und zwischen Kilometer 30 und 35 ließ Ngeny dann auch di Cecco zurück. Doch auf den letzten sieben Kilometern wurde auch der Kenianer deutlich langsamer.

Bei den Frauen siegte die favorisierte Vincenza Sicari. Doch die 28-jährige Italienerin verpasste die avisierte Zeit unter 2:30 Stunden, mit der sie sich für Peking empfehlen wollte.
Nach einer ersten Hälfte von 1:14:28 Stunden verlor auch sie auf den letzten sieben Kilometern deutlich an Tempo. Schließlich siegte Vincenza Sicari in 2:33:14 vor der Äthiopierin Hirut Lagesse Abere (2:42:39).

30.000 rennen in Addis Abeba

Einmal mehr ein beeindruckendes Starterfeld hatte der Great Ethiopian Run in Addis Abeba. Für das 10-km-Rennen durch die äthiopische Hauptstadt hatten sich 30.000 Läufer angemeldet. Dabei gab es jeweils Heimsiege: Der 20-jährige Tsegaye Kebede, der beim Amsterdam-Marathon vor kurzem 2:08:15 Stunden gelaufen war, siegte in 29:07 Minuten. Schnellste Frau war Wude Ayalew, die nach 33:51 im Ziel war. Tags zuvor waren rund 3.000 Kinder bei einem Nachwuchsrennen an den Start gegangen.

Meseret Defar Leichtathletin des Jahres

Bei der Gala des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) in Monte Carlo wurde eine Läuferin zur Leichtathletin des Jahres gekürt: die 23-jährige Meseret Defar. Die Äthiopierin gewann in diesem Jahr nicht nur den WM-Titel über 5.000 Meter, sie lief auch viermal Weltrekord. Zunächst verbesserte sie die 3.000-m-Marke in der Halle, dann steigerte sie zweimal die Bestzeit über Zwei Meilen und zwischendurch brach sie in Oslo den 5.000-m-Weltrekord. Bei den Männern wurde der US-Sprinter Tyson Gay ausgezeichnet. Ehrenpreise erhielten bei der IAAF-Gala Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien) und Paula Radcliffe (Großbritannien), die nach einer Babypause auf Anhieb den New York-Marathon gewann.