Haile Gebrselassie siegt zehn Wochen nach Berlin in Fukuoka

Von Jörg Wenig
Haile Gebrselassie. © www.photorun.net
Haile Gebrselassie. © www.photorun.net

Nur zehn Wochen nach seinem Sieg beim Berlin-Marathon hat Haile Gebrselassie einen zweiten Marathon-Klassiker gewonnen und dabei einmal mehr eine Weltklassezeit erzielt. Der 33-jährige Äthiopier, der in Berlin am 24. September die nach wie vor gültige Jahresweltbestzeit von 2:05:56 Stunden aufgestellt hatte, siegte beim Fukuoka-Marathon in 2:06:52. Damit hat Haile Gebrselassie einmal mehr eine einmalige Leistung vollbracht, denn nie zuvor rannte ein Marathonläufer binnen zehn Wochen zweimal derartig hochkarätige Zeiten.

Beim Fukuoka-Marathon – ein traditionell reines Männer-Eliterennen – waren der Vorjahressieger Dmytrov Baranovsky (Ukraine) und Jaouad Gharib im Vorfeld als stärkste Gegner eingeschätzt worden. Der Marokkaner hatte 2003 und 2005 jeweils Marathon-Gold bei den Weltmeisterschaften gewonnen.

Nach einem verhaltenen Beginn bei windigem, kühlem Wetter wurde das Rennen bald schneller. Wie auf der Internetseite der IAAF www.iaaf.org berichtet wird, waren 5 Kilometer nach 15:44 Minuten passiert – fast Joggingtempo für Gebrselassies Standard und eine Zwischenzeit, die bei gleich bleibendem Tempo auf knapp unter 2:13 Stunden hinauslaufen würde. Die Hälfte der Strecke war dann in vergleichsweise schon deutlich flotteren 64:18 Minuten erreicht. In der Folge wurde es noch schneller. Und als kurz vor Kilometer 32 wie verabredet die Tempomacher aus dem Rennen gingen, setzten sich vier Läufer ab: Neben Gebrselassie, Baranovsky und Gharib war zunächst auch noch Wataru Okutani dabei. Der Japaner sollte zwar bald darauf den Kontakt verlieren, schaffte jedoch als Vierter in 2:08:49 Stunden die Qualifikation für den WM-Marathon in Osaka im August 2007. Mit Toshinari Suwa (2:08:52) und Tsuyoshi Ogata (2:10:48) belegten weitere Japaner die Ränge fünf und sechs. Jon Brown (Großbritannien) wurde in 2:11:46 Siebenter.

Bei Kilometer 39 setzte sich Haile Gebrselassie dann von seinen beiden verbliebenen Konkurrenten ab und gewann in 2:06:52 Stunden. Um eine Sekunde verpasste der zweimalige 10.000-Meter-Olympiasieger dabei den Streckenrekord, den der Japaner Atsushi Fujita vor sechs Jahren aufgestellt hatte. Die zweite Hälfte lief Haile Gebrselassie in 62:34 Minuten, also wesentlich schneller als die erste. In Berlin war er mit Hälften von 62:46 und dann 63:10 Minuten zur siebtschnellsten Zeit aller Zeiten gerannt.

Haile Gebrselassie steht in der Jahresweltbestenliste nunmehr auf den Plätzen eins und sechs. Es war sein dritter Marathonsieg im fünften Rennen über die 42,195 km. Im Oktober 2005 hatte er in Amsterdam gewonnen, dann am 24. September in Berlin. Neben einem Rennen als Jugendlicher in Addis Abeba ist er bisher zwei weitere Marathonrennen in London gelaufen (Dritter 2002 und Neunter 2006). Der London-Marathon wird am 22. April auch das nächste Rennen über die 42,195 km für Haile Gebrselassie sein.