Evans Rutto und Timothy Cherigat sind bereit für London und Boston

Von Jörg Wenig

Evans Rutto und Timothy Cherigat, die beiden Gewinner des Flora London-Marathons 2004 und des BAA Boston-Marathons 2004, kommen aus einer Trainingsgruppe: KIMbia Athletics. Trainiert werden beide von Dieter Hogen. Rutto wird am Sonntag als Titelverteidiger in London an den Start gehen, Cherigat läuft als Montag mit der Nummer 1 in Boston.

Welches Gefühl haben Sie, als Titelverteidiger an den Start zu gehen?

Evans Rutto: Ich habe ein gutes Gefühl, am Sonntag an den Start in London zu gehen. Aber dennoch, es ist ein sehr starkes Feld dort am Start.

Timothy Cherigat: Ich bin mir bewusst, dass ich in Boston als Titelverteidiger starten werde – und es ist natürlich mein Ziel, das Rennen wieder zu gewinnen. Ich mag den Boston-Marathon, und auch die schwierige Strecke liegt mir.

Was sind Ihre Ziele?

Evans: Naja, es wäre schon schön, wenn ich meinen Titel verteidigen könnte. Ich möchte natürlich auch eine gute Zeit laufen. Ich weiß nicht, ob es möglich sein wird, meine persönliche Bestleistung zu verbessern. Es hängt von vielen Faktoren ab: Taktik, Wetter, Pace-Making und wie ich mich am Sonntagmorgen fühle.

Timothy: Natürlich würde ich gerne das Rennen gewinnen. Jeder versucht, mich zu schlagen, also laufe ich nicht, um eine bestimmte Zeit zu erreichen – ich laufe, um zu gewinnen. Manchmal läufst du eine bestimmte Zeit, vielleicht sogar deine persönliche Bestleistung. Aber dann kann es sein, dass du trotzdem nur der Zweite im Ziel bist. Also werde ich nicht auf die Zeit schauen. Ich möchte nur als Erster im Ziel sein.

Was halten Sie von dem Wettkampf?

Evans: Ich weiß es nicht, aber es könnte ein taktisches Rennen werden. Es werden so viele starke Läufer am Start stehen, und jeder wird den anderen belauern. Unter ihnen sind die Besten des Marathons wie Paul Tergat, John Korir oder Stefano Baldini. Es ist wie ein Weltmeisterschaftsrennen oder ein olympischer Marathon. Jeder von denen hat enorm viel Erfahrung, also wird es nicht leicht zu gewinnen.

Timothy: Es ist ein sehr starkes Feld, und ich möchte nicht zu viel über taktische Dinge nachdenken. Ich bin aber auf alles vorbereitet. Das Rennen wird am Montag zwischen 12 Uhr und wahrscheinlich 14:08 Uhr entschieden. Man muss sehr flexibel in dieses Rennen gehen.

Wie war das Training, und wo haben Sie trainiert?

Evans: Mein Training lief wirklich gut. Wir waren erst zwei Monate in Iten in Kenia, und seit drei Wochen sind wir in Boulder, Colorado.

Timothy: Mein Training war ebenfalls gut. Ich habe zusammen mit Evans trainiert.

Evans, Sie sind zum dritten Mal Vater geworden, und da gibt es etwas Besonderes zum Namen ihres Kindes. Worum geht es?

Evans: Ja, ich bin zum dritten Mal Vater geworden. Meine Tochter heißt Winnie, der eine Sohn Dennis – mein jüngster Sohn heißt Dieter. Er hat den Namen von meinem Trainer Dieter Hogen bekommen.

Timothy, kürzlich haben Sie angefangen, eine Tankstelle in Eldoret zu bauen?

Timothy: Ja, das ist richtig. Eldoret ist meine Heimatstadt. Nachdem ich letztes Jahr den Boston-Marathon gewonnen hatte, habe ich mich dazu entschlossen, meine eigene Tankstelle zu bauen. Sie ist noch nicht fertig, wir haben gerade erst damit angefangen. Aber ich mache auch einiges, um meinen Landsleuten etwas zurückzugeben.