Bernard Lagat siegt mit US-Hallenrekord in Boston

Von Jörg Wenig
Bernard Lagat triumphierte in Boston. © www.photorun.net
Bernard Lagat triumphierte in Boston. © www.photorun.net

Acht Tage nach seinem Meilensieg bei den New Yorker Millrose Games stellte Bernard Lagat am Wochenende einen neuen US-Hallenrekord über 5.000 Meter in Boston (USA) auf. In einem spannenden Finish setzte er dabei erfolgreich seine Grundschnelligkeit ein und gewann in 13:11,50 Minuten knapp vor den zeitgleichen Äthiopiern Dejen Gebremeskel und Bekana Daba (beide 13:11,78). Den alten US-Rekord hatte Galen Rupp im vergangenen Jahr aufgestellt (13:18,12).

Einen Bonus über 2.500 US-Dollar, den Bernard Lagat bei den Reebok Boston Indoor Games erhielt, wird er nach Angaben der USA Track & Field Website wie zuvor bei den Millrose Games an die Hilfsorganisation ‚Haiti Relief Fund’ zu Gunsten der Erdbebenopfer in Haiti spenden.

Tirunesh Dibaba auf dem Weg zum 5.000-m-Sieg. © www.photorun.net
Tirunesh Dibaba auf dem Weg zum 5.000-m-Sieg. © www.photorun.net

Tirunesh Dibaba gewann das 5.000-m-Frauenrennen in Boston. Zweimal, 2005 und 2007, stellte die Äthiopierin an der US-Ostküste Hallen-Weltrekorde über diese Strecke auf. Vor drei Jahren erreichte sie dabei 14:27,42 Minuten. Jedoch steigerte Meseret Defar 2009 in Stockholm diese Marke auf 14:24,37 Minuten. Nun versuchte Tirunesh Dibaba, sich den Rekord in Boston zurückzuholen. Doch es war nicht der Tag der aktuellen Doppel-Olympiasiegerin (5.000 und 10.000 m): Zunächst fiel eine Tempomacherin frühzeitig aus, dann litt Tirunesh Dibaba unter Verkrampfungen der Muskulatur. Ihr Sieg war aber ungefährdet. Und mit 14:44,53 Minuten setzte sie einen ersten internationalen Richtwert in dieser Hallensaison. Mit deutlichem Abstand folgte Sally Kipyego (Kenia) als Zweite in 14:52,67.

Während Tirunesh Dibaba am Samstag in Boston überzeugte, siegte ihre nationale Rivalin Meseret Defar einige Stunden zuvor beim 24. Sparkassen-Cup Stuttgart.

Hier wollte Meseret Defar ihren eigenen 3.000-m-Weltrekord verbessern, den sie vor zwei Jahren mit 8:23,72 Minuten bei diesem Meeting aufgestellt hatte. Angetrieben von ihrer überraschend stark laufenden Landsfrau Sentayehu Ejigu erzielte Meseret Defar eine schnelle Zeit, allerdings reichte es nicht ganz zu einem neuen Rekord. Nach 8:24,46 Minuten war Defar in Stuttgart im Ziel. Das ist die drittschnellste je in der Halle über diese Distanz gelaufene Zeit. Und der Blick auf die bislang schnellsten Ergebnisse über diese Strecke verdeutlicht dabei die Dominanz der 26-Jährigen: Acht der 20 schnellsten 3.000-m-Zeiten gehen auf das Konto von Meseret Defar. Die zwei Jahre jüngere Sentayehu Ejigu hielt lange Zeit Schritt mit der großen Favoritin und erreichte am Ende als Zweite mit 8:25,27 Minuten die viertschnellste je erzielte Zeit.

Mit deutlichem Abstand belegte hinter dem äthiopischen Duo die Kenianerin Sylvia Kibet Rang drei (8:42,15). Vierte wurde die Portugiesin Ines Monteiro (8:59,05), auf Rang sechs kam Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon/9:13,72) ins Ziel.

Die 3.000 m bildeten auch bei den Männern einen Höhepunkt des Meetings von Stuttgart. Hier setzte sich der Kenianer Eliud Kipchoge mit einer persönlichen Bestzeit von 7:32,99 Minuten durch. Damit rückte der 5.000-m-Weltmeister von 2003 in der Liste der schnellsten Läufer in der Halle auf Rang neun vor. Kipchoge entschied dabei den Zweikampf mit Tariku Bekele (dem Bruder von Serien-Weltrekordler Kenenisa Bekele) für sich, der nach 7:33,81 Minuten im Ziel war. Dritter wurde Sammy-Alex Mutahi (Kenia) in 7:37,01.

Die Kette von hochklassigen Hallen-Veranstaltungen im Februar mündet in die Indoor-Weltmeisterschaften, die vom 12. bis 14. März in Doha (Katar) auf dem Programm stehen.