Bekele meldet sich mit Sieg zurück

Von Jörg Wenig
Kenenisa Bekele beginnt seine Saison mit einem Sieg in Edinburgh. © www.photorun.net
Kenenisa Bekele beginnt seine Saison mit einem Sieg in Edinburgh. © www.photorun.net

Kenenisa Bekele hat sich bei seinem ersten Rennen nach seiner Hochzeit im November 2007 standesgemäß mit einem Sieg zurückgemeldet: Der 25-jährige Äthiopier gewann das hoch- karätige Crossrennen in Edinburgh über 9,3 km in 27:42 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Zersenay Tadesse (Eritrea). Schnellste Frau über 6,7 km war Gelete Burka (Äthiopien) in 19:58.

Für Kenenisa Bekele war es nicht nur ein perfekter Auftakt des Olympia- jahres sondern zugleich eine gelungene Revanche und Generalprobe zugleich. Der fünfmalige Cross- Weltmeister hatte beim Versuch, als erster Läufer die Querfeldein-WM zum sechsten Mal zu gewinnen, im vergangenen Jahr in Mombasa (Kenia) überraschend aufgegeben. Dort war es dann Zersenay Tadesse, der Weltmeister wurde. Doch nun gelang Bekele die Revanche auf jenem Terrain, auf dem am 30. März auch die Cross-WM stattfinden wird. Dann will der Äthiopier einen neuen Anlauf nehmen.

Dritter wurde in Edinburgh auf dem teilweise eisigen Kurs der Kenianer Eliud Kipchoge, der zeitgleich mit Tadesse ins Ziel kam. Bei den Frauen setzte sich Gelete Burka frühzeitig von ihren Konkurrentinnen ab. Zweite wurde die Junioren-Cross-Weltmeisterin Linut Masai in 20:13. Die Kenianerin war mit Hilfe einer Polizeieskorte von dem von Unruhen geprägten Eldoret nach Nairobi gefahren, um dann nach Großbritannien fliegen zu können. Dritte wurde Vivian Cheruiyot (Kenia/20:34) vor der zeitgleichen Junioren-Cross-Europameisterin Stephanie Twell (Großbritannien).

Dire Tune läuft Topzeit beim Houston-Marathon

Dire Tune gewinnt den Houston-Marathon zum zweiten Mal in Folge. © www.photorun.net
Dire Tune gewinnt den Houston-Marathon zum zweiten Mal in Folge. © www.photorun.net

Die erst 22-jährige Dire Tune hat nicht nur ihren Titel beim 36. Houston- Marathon erfolgreich verteidigt sondern zugleich mit einer starken Bestzeit auf sich aufmerksam gemacht. Die Äthiopierin gewann das Rennen in der Streckenrekordzeit von 2:24:39 Stunden und sorgte damit für das Highlight der Veranstaltung, die auch die US-Meisterschaften über die Halbmarathondistanz beinhaltete. Bei den Männern gewann der Kenianer David Cheruiyot in 2:12:31 Stunden den Marathon.

Dire Tune hatte vor einem Jahr ihr Marathondebüt in Houston in 2:26:52 Stunden gewonnen und steigerte sich nun um gut zwei Minuten. Gleich über zehn Minuten Vorsprung hatte sie vor ihrer Landsfrau Worknesh Tola (2:35:37). Dritte wurde die Russin Yulia Vinokurova in 2:38:41. Dire Tune lag im Gesamtklassement mit den Männern mit ihren 2:24:39 Stunden an zehnter Stelle! Hinter Cheruiyot belegten Kasime Adilo (Äthiopien/2:12:53) und Tomas Abyu (Großbritannien/2:13:45) die nächsten Ränge.

US-Meister im Halbmarathon wurden James Carney (Boulder) in 62:21 Minuten und Kate O’Neill (Palo Alto/Kalifornien) mit 71:57. Alle Wettbewerbe zusammengerechnet wurde in Houston die Rekordzahl von 20.768 Läufern im Ziel registriert. Die Startnummern für die beiden Hauptwettbewerbe waren bereits Ende September vergriffen. Schätzungsweise eine Million Dollar sammelten die Läufer durch das Charity-Running.

Äthiopier die schnellsten in Egmond

Die Äthiopier haben die 36. Auflage des Egmond-Halbmarathons dominiert und am Ende einen Doppelsieg gefeiert. Bei dem holländischen Rennen, dessen Strecke traditionell teilweise über den Strand führt, hatten die Veranstalter über 10.000 Anmeldungen registriert. Mulugeta Wami und Shuru Deriba hießen die äthiopischen Sieger von Egmond.

Bei teilweise windigem Wetter lief Mulugeta Wami nach 64:33 Minuten ins Ziel. Dabei hatte er einen klaren Vorsprung vor dem Marokkaner Adil Annani (64:47) und dem Holländer Michel Butter (64:49). Ursprünglich hätte in Egmond der Marathon-Weltmeister Luke Kibet an den Start gehen sollen, jedoch war Kibet wie berichtet bei den Unruhen in Kenia am Kopf verletzt worden und darf zwei Wochen nicht trainieren.

Mit acht Sekunden Vorsprung gewann Shuru Deriba (Äthiopien) in 1:13:22 Stunden das Frauenrennen über die anspruchsvollen 21,0975 km vor Hilda Kibet (Kenia/1:13:30), die am kommenden Freitag beim Dubai-Marathon starten wird. Dritte wurde hier Tiruwork Mekonnen (Äthiopien) in 1:13:34. Spannend war das Handikap-Rennen zwischen dem schnellsten Mann und der schnellsten Frau. Die besten Läuferinnen waren mit einem Vorsprung von 8:46 Minuten ins Rennen gegangen. Kurz vor dem Ende des Rennens überholte Wami dann seine Landsfrau Deriba und lief drei Sekunden eher über den Zielstrich.

Yingying läuft beim Xiamen-Marathon Juniorinnen-Weltrekord

Erfolgreich waren die Kenianer auch beim Xiamen-Marathon in China. Allerdings sorgte die Siegerin, Zhang Yingying, für Schlagzeilen. Sie komplettiert das chinesische Frauen-Marathonteam für die Olympischen Spiele im August in Peking. Die 18-Jährige gewann das Rennen in der Juniorinnen-Weltrekordzeit von 2:22:38 Stunden und brach damit zugleich den Streckenrekord. Zhou Chunxiu und Zhu Xiaolin waren bereits vor Zhang Yingying für den Olympiamarathon nominiert worden.

Damit werden die Chinesinnen neben der Titelverteidigerin Mizuki Noguchi (Japan), Weltmeisterin Catherine Ndereba (Kenia), World Marathon Majors-Siegerin Gete Wami (Äthiopien) und Weltrekordlerin Paula Radcliffe sicherlich zu den Favoritinnen im Rennen um den Olympiasieg gehören. Zhou Chunxia hatte im vergangenen Jahr den London-Marathon in der Jahresweltbestzeit von 2:20:38 Stunden gewonnen und war dann Zweite bei der WM. Zhu Xiaolin siegte 2007 bei den nationalen Meisterschaften in 2:26:08 und wurde dann Vierte bei der WM.

Zhang Yingying gewann den Xiamen-Marathon vor zwei Landsfrauen: der nur ein Jahr älteren Bai Xue (2:23:27) und Wie Yanan (2:25:10). Der Juniorinnen-Weltrekord hatte vorher bei 2:23:37 gestanden, aufgestellt durch die Chinesin Min Liu in Peking 2001. Den Streckenrekord von Xiamen hielt Zhou Chunxia mit 2:23:38 (2004).

Bei den Männern gewann der Kenianer Kiprotich Kenei in 2:09:49 knapp vor seinem Landsmann Elias Kemboi (2:09:50). Dritter wurde der Chinese Deng Haiyang in 2:10:43. Wie die IAAF auf ihrer Internetseite berichtet, dürfte Haiyang als dritter Läufer nach Ren Longyun und Han Gang für Peking nominiert werden.