Geben Sie einer Erkältung keine Chance
In vielen Teilen der Welt kommt sie mit pünktlicher Regelmäßigkeit: die Erkältungssaison. Bis es ein Heilmittel gegen Erkältungs- und Grippeviren gibt, müssen wir mit den unangenehmen Symptomen zurechtkommen und diese können nicht selten 8 bis 14 Tage andauern.
Viele Mittel schwächen zwar Symptome einer gewöhnlichen Erkältung ab, doch nur der Körper selbst ist in der Lage, die verantwortlichen Viren wirkungsvoll zu bekämpfen. Allerdings können wir ihn dabei unterstützen. Wenn Sie ein paar Verhaltensweisen beachten sowie mit Naturheilmitteln Ihr Immunsystem anregen und auf diese Weise die körpereigenen Kräfte mobilisieren, werden Sie gut gewappnet sein. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass es auf diese Weise möglich ist, den Angriff von außen im Keim zu ersticken. Selbst wenn es Sie bereits erwischt hat, können Sie in ca. der Hälfte der Zeit die Oberhand gewinnen, und das mit zum Teil weniger ausgeprägten Symptomen.
Von vielen, die mein „Programm” getestet haben, bekam ich eine positive Resonanz. Dazu zählen auch Athleten, die über große Zeiträume unter extremen klimatischen Bedingungen hart trainieren und deren Immunsystem unter ständigem Stress steht.
Das nachfolgende Programm, das wir über viele Jahre hinweg ausprobiert haben, ist ausschließlich für Erwachsene bestimmt und verfolgt einen zweifachen Ansatz: 1. einen gesunden Lebensstil, der ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und gutes Stressmanagement einschließt, und 2. die Verwendung von Naturheil- und Nahrungsergänzungsmitteln, sobald die ersten Symptome auftreten.
Ernährungsempfehlungen
- Nehmen Sie mehr Flüssigkeit zu sich, doch beschränken Sie Ihren Koffein- und Alkoholkonsum auf ein Minimum. Am besten geeignet sind Wasser, Kräutertees, Gemüsebrühe, frisch gepresste Gemüse- und verdünnte Fruchtsäfte. Ein gesunder Durstlöscher, der in Erkältungszeiten ohnehin gern getrunken wird, ist frisch gepresster Zitronensaft verdünnt mit kaltem oder warmem Wasser.
- Hühnersuppe, mit viel Gemüse und Reis oder Nudeln ist eine gute Idee. Ich liebe dieses traditionelle und antientzündliche Hausmittel. Es kann Ihnen natürlich auch dann gut tun, wenn Sie gesund sind!
- Zucker schadet und nährt den Feind. Vermeiden Sie den Genuss von weißem Haushaltszucker, wegen seiner vielen ungesunden Eigenschaften. Wenn Sie Speisen oder Getränke etwas süßen möchten, empfehle ich die Verwendung kleiner Mengen natürlicher Süßungsmittel, wie z.B. Ahornsirup, naturbelassenen Honig, Agavendicksaft oder unraffinierte Zuckerprodukte wie getrockneten Zuckerrohrsaft.
- Essen Sie jeweils eine zerquetschte rohe Knoblauchzehe zu den Mahlzeiten. Bevorzugt kann man den Knoblauch unter Kartoffelpüree, Apfelmus, Karotten- oder Bananenbrei heben. Geben Sie beispielsweise Apfelmus auf einen großen Löffel, fügen Sie dann den Knoblauch hinzu und bedecken diesen wiederum mit Apfelmus.
Folgende Empfehlungen verbessern die Wirksamkeit des Programmes
- Waschen Sie Ihre Hände häufiger und gründlich(2) und halten Sie sie möglichst vom Gesicht fern. Denn Erreger befinden sich überall und werden zumeist mit den Händen auf Augen, Nase und Mund übertragen.
- Essen Sie am ersten Tag einer Erkältung nur wenig, meiden Sie vor allen Dingen schwer verdauliche Nahrung. Oftmals hat man ohnehin wenig Appetit. Dies ist ein natürliches Signal des Körpers und bietet ihm die Möglichkeit, all seine Kräfte zum Abwehren der Eindringlinge einzusetzen, anstatt sie zu stark für die Verdauung zu verwenden. Der Hunger stellt sich nach ein bis zwei Tagen von ganz alleine wieder ein.
- Gurgeln Sie mit warmem Salzwasser, benutzen Sie ein Inhalationsgerät aus der Apotheke oder vom Arzt (*siehe Alternative unten), verwenden Sie Meerwasser- oder Salzwasserlösungen (als Tropfen oder Spray ohne Arzneimittelzusatz) für die Nase, und gönnen Sie dem Körper ausreichend Ruhe.
Um die beste Wirksamkeit zu erzielen, empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig – schon bei den ersten Anzeichen einer Erkältung – mit der Einnahme folgender Produkte zu beginnen:
- Zink-Lutschtabletten (Zink-Glukonat oder Zink-Acetat) – Nehmen Sie sechsmal täglich jeweils ca. 10-15 mg. Lassen Sie die Lutschtabletten so langsam wie möglich auf der Zunge zergehen, um die beste Wirkung zu erzielen.
- Multivitamin- und Mineralstoff-Präparate – Die zusätzliche Einnahme von Multivitamin- und Mineralstoff-Präparaten ist durchaus empfehlenswert, da der Körper einen größeren Bedarf daran hat. Halten Sie sich bitte an die vom Hersteller empfohlene Dosierung.
- Vitamin C mit Bioflavonoiden – Wenn Sie kein Multivitaminpräparat einnehmen, empfiehlt es sich, zwei- bis dreimal täglich 200 bis 500 mg Vitamin C einzunehmen.
- Probiotische Nahrungsergänzung – Wählen Sie ein Produkt, das mehrere Milliarden dieser sogenannten guten Bakterien, die in Wechselwirkung mit dem Immunsystem stehen können, enthält und nehmen Sie es in der vom Hersteller empfohlene Dosierung ein.
- Echinacea – Nehmen Sie alle zwei Stunden die vorgeschlagene Dosierung ein, mehrmals täglich. Bitte beraten Sie die genaue Einnahme mit Ihrem Arzt und beachten Sie den WICHTIGEN HINWEIS** (siehe weiter unten). Fragen Sie in Ihrer Apotheke oder ihrem Reformhaus nach dem qualitativ hochwertigsten Produkt. Lassen Sie sich vom Fachmann das für Sie beste Produkt empfehlen und achten Sie beim Kauf auf das Verfallsdatum.
- Astragalus – Insbesondere wer momentan mit immer wiederkehrenden Erkältungen zu tun hat, kann mit dessen Einnahme beginnen. Bitte konsultieren Sie jedoch Ihren Arzt vor einer Einnahme von Astragalus und beachten Sie den WICHTIGEN HINWEIS** (siehe weiter unten).
Bei diesen Empfehlungen handelt es sich um die Eingangsdosis, die für zwei volle Tage genommen werden sollte. Am dritten Tag halbieren Sie die Dosierung für Echinacea und Zink und nehmen beide Präparate nur noch dreimal täglich ein. Die Einnahme von mehr als 100 mg Zink pro Tag über einen längeren Zeitraum kann zur Unterdrückung des Immunsystems führen. Mit der reduzierten Dosis wird diese Kur für weitere 10 bis 12 Tage fortgesetzt.
Das Programm ist deshalb so erfolgreich, weil es Viren direkt bekämpfen (mit rohem Knoblauch) und das körpereigene Immunsystem stimulieren kann.
Trotz widersprüchlicher Untersuchungsergebnisse halte ich an der Einnahme von hochwertigen Echinacea-Extrakten fest. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Echinacea das Risiko an einer Erkältung zu erkranken reduzieren und darüber hinaus unterstützend bei deren Behandlung wirken kann(3). Der Heilpflanze werden mögliche antientzündliche, antivirale und immunstimulierende Eigenschaften zugeschrieben. An dieser Stelle möchte ich nochmals erwähnen, dass die Heilpflanze Astragalus (Astragalus membranaceous, auch bekannt als Astragali Radix, Huang Qi, Tragantwurzel oder chinesischer Tragant) ähnliche Effekte hat und entweder zusätzlich zu Echinacea oder aber auch unabhängig von diesem Programm über einige Wochen eingenommen werden kann. Bitte beachten Sie den WICHTIGEN HINWEIS** im nachfolgenden Absatz.
**WICHTIGER HINWEIS: Da die aktiven Wirkstoffe einiger Lebensmittel (z.B. Knoblauch) und pflanzlicher Präparate (wie Echinacea und Astragalus) mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Wechselwirkung treten können oder beispielsweise während der Schwangerschaft oder Stillzeit sowie bei bestimmten Erkrankungen(4,5) nicht angewendet werden sollten, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie diese oder andere freiverkäufliche Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
Das Immunsystem stärken und Erkältungen vorbeugen
Es ist empfehlenswert, ganzjährig etwas für die Stärkung des Immunsystems zu tun. Damit verbessern Sie Ihre Gesamtgesundheit und stärken Ihre Widerstandskraft gegen Erkältungen. Warten Sie nicht, bis der Verbrauch von Taschentüchern landesweit steigt, Kollegen anfangen zu niesen und zu husten oder in den Medien zur Grippeschutzimpfung aufgerufen wird (was nicht mit der Bekämpfung von gewöhnlichen Erkältungen zu verwechseln ist).
In solchen Fällen sind Personen, die physisch oder psychisch stark gestresst sind oder aus anderen Gründen ein schwaches Immunsystem besitzen (Krankheiten, Alter, Mangelernährung), natürlich besonders gefährdet. Die Ansteckungsgefahr erhöht sich weiter, wenn man der Situation nicht ausweichen kann und mit vielen Menschen längere Zeit auf engem Raum zubringt, wie beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen, Besprechungs- und Warteräumen etc.
Um Erkältungen vorzubeugen, empfehle ich die Einnahme von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln. Diese Mikroorganismen, auch bekannt als gesunde oder freundliche Bakterien, sind ähnlich denen, die in unserem Darm vorkommen und die Verdauung unterstützen. Einige der vielen verschiedenen verfügbaren Bakterienkulturen sind Laktobazillen und Bifidobakterien. Zu den Lebensmitteln, die gute Quellen von Probiotika sind, gehören entsprechende Joghurtsorten, Kefir und rohes, nicht pasteurisiertes Sauerkraut.
Weniger bekannt ist die Wechselwirkung von Probiotika mit dem Immunsystem. Menschen mit einer gesunden Darmflora sind aus diesem Grund widerstandsfähiger gegen Infektionen. Mit der Einnahme probiotischer Nahrungsergänzungsmittel können Sie also nicht nur Ihre Verdauung und die Symptome bestimmter Darmerkrankungen verbessern, sondern auch eine Erkältung effektiver abwehren. Wählen Sie ein Produkt, das mehrere Milliarden vermehrungsfähiger Bakterien enthält, die im sauren Milieu des Magens überleben können.
Während der kalten Jahreszeit können Sie von erkrankten Menschen umgeben sein. Schützen Sie sich, bevor es zu spät ist. Schon das vereinfachte „Programm gegen Erkältungen” kann einen großen Unterschied machen. Hier ist unsere Empfehlung für eine zweiwöchige Kur, mit der Sie beginnen können:
- Echinacea in der auf dem Beipackzettel empfohlenen Dosierung.
- Astragalus in der auf dem Beipackzettel empfohlenen Dosierung.
- Zink, dreimal täglich 15-20 mg als Zink-Glukonat oder Acetat-Lutschtabletten auf der Zunge zergehen lassen.
Anschließend legt man eine Pause ein, um nach zwei bis vier Wochen von neuem mit der vereinfachten zweiwöchigen Version des Programms (wie oben beschrieben) zu beginnen.
Um sich vor einer Ansteckung möglichst gut zu schützen, sind zusätzlich folgende Verhaltensregeln zu beachten:
- Waschen Sie häufig Ihre Hände und halten Sie sie weg vom Gesicht! Die Erreger gelangen oft über die eigenen Hände in den Körper.
- Verwenden Sie keine Stofftaschentücher und stecken Sie ein benutztes Taschentuch nicht wieder zurück in Ihre Tasche, sie sind Nährboden für ansteckende Keime.
- Halten Sie sich ein Taschentuch vors Gesicht, wenn Menschen um Sie herum niesen und husten. Möglicherweise können Sie mit einem freundlichen Lächeln sogar ein Taschentuch anbieten, vielleicht mit einem Eukalyptusbonbon als Zugabe – man wird es sicherlich dankbar annehmen.
Unseren Körper können wir mit Sport sowie einer ausreichenden Menge an Nährstoffen deutlich stärker und widerstandsfähiger machen. Daher möchte ich hier zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung, dem aktiven Betreiben einer Sportart, die Ihnen Spaß macht, und regelmäßigen Saunabesuchen, der Vollständigkeit halber die Grundrisse meines eigenen Programms in einer Übersicht kurz aufzeigen.
Bausteine für ein gesundes Leben
ALLGEMEINES VERHALTEN | ERNÄHRUNG | NAHRUNGSERGÄNZUNG |
Sauna Sonne Frische Luft Wettergerechte Kleidung | Viel Wasser und Tee Frisches Obst und Gemüse Gekochtes Gemüse Fettreicher Fisch (z.B. Hering, Sardinen, Lachs) Mageres, leicht verdauliches Eiweiß Fettarmer probiotischer Joghurt Hülsenfrüchte Rohe Nüsse und Samen (z.B. Leinsamen, Walnüsse, etc.) Kaltgepresstes Olivenöl | Multivitamin- und Mineralstoff-Präparate Zusätzl. Antioxidantien Kräuterextrakte |
SPORT | STRESSBEWÄLTIGUNG | |
Aerober Sport (meistens Jogging, aber auch Skilanglauf, Radfahren, Schwimmen, Wandern) Krafttraining (mit und ohne Gewichte) | Spaß haben Erholung Schlaf (8 Stunden pro Nacht) Yoga Atemübungen |
Ein aktiver Lebensstil und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, wie beispielsweise probiotische Kulturen, hat schon viele in Schwung gehalten! Damit Sie gegen Ihre nächste Erkältung bestens gewappnet sind, hoffen wir, dass Sie sich unsere Empfehlungen zu Herzen nehmen. Sie können mithilfe dieser Ratschläge nicht nur Ihre Chance erhöhen, weitgehend erkältungsfrei übers Jahr zu kommen, sondern auch verhindern, dass bestimmte Krankheiten chronisch werden. Sie können viel für Ihre Gesamtgesundheit tun und zudem vermeiden, Infektionen auf andere Menschen zu übertragen.
Ich wünsche Ihnen ein langes und gesundes Leben!
BEACHTEN SIE: Die oben genannten Inhalte können keinen Besuch bei Ihrem Arzt ersetzen. Halten Sie grundsätzlich vor der Einnahme rezeptpflichtiger oder freiverkäuflicher Medikamente einschließlich pflanzlicher Heilmittel oder Nahrungsergänzungsprodukten Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Weitere Informationen können Sie in unseren Nutzungsbedingungen finden.
*Beachten Sie auch: Alternativ zu einem gekauften Inhaliergerät, können Sie über einem Topf inhalieren. Doch lassen Sie hierbei bitte größte Vorsicht walten! Füllen Sie einen Topf zu einem Drittel mit Wasser und lassen Sie es aufkochen. Danach nehmen Sie den Topf vom Herd und fügen Salz oder Kamillenblüten hinzu. Lassen Sie das Wasser etwas abkühlen, decken Sie Ihren Kopf mit einem Handtuch ab, halten Sie Ihr Gesicht über den Dampf und atmen Sie diesen tief ein. Seien Sie vorsichtig, damit Sie sich keine Verbrennungen im Gesicht zuziehen! Halten Sie den Kopf deshalb in einem für Sie angenehmen Abstand über das heiße Wasser! Ist der Dampf zu heiß und Ihre Haut beginnt zu stechen, so unterbrechen Sie das Dampfbad bitte sofort, ziehen sich vom Dampf zurück und lassen die Mischung stärker abkühlen! Rühren Sie den Sud von Zeit zu Zeit vorsichtig um, so wird mehr Dampf freigesetzt.
Quellenangaben:
(1) vitanet.de: Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipoproteinämie): Ratgeber und Selbsthilfe: Knoblauch, Phytosterin, Lezithin. www.vitanet.de/krankheiten-symptome/fettstoffwechselstoerungen/ratgeber-selbsthilfe/knoblauch-phytosterin-lezithin, Stand Mai 2017.
(2) Infektionsschutz.de: Händewaschen und vom Gesicht fernhalten. www.infektionsschutz.de, Aufgenommen im Dezember 2017.
(3) Shah SA, Sander S, White CM, Rinaldi M, Coleman CI: Evaluation of echinacea for the prevention and treatment of the common cold: a meta-analysis. The Lancet Infectious Diseases 2007;7(7):473-80.
(4) Apotheken Umschau: Sonnenhut (Echinacea pallida/purpurea/angustifolia): Wichtige Hinweise. www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/sonnenhut-echinacea, Stand Dezember 2016.
(5) Facharzt 24: Hausmittel: Astragaluswurzel-Tee. www.facharzt24.com/hausmittel/astragaluswurzel-tee.html?fs=larger, Stand April 2012.
Aktualisiert am 29. Januar 2019
Aktualisiert am 20. Dezember 2017
Aktualisiert am 20. November 2013
Aktualisiert am 21. Dezember 2011
- Erschienen am 20. November 2013
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