Ernährung: Ananas zum Jahreswechsel
Geschichtlicher Hintergrund
Gesundheitlicher Nutzen
Nährwert
Einkaufstipps
Seit Christoph Kolumbus bei einer Exkursion nach Südamerika auf diese leckere exotische Frucht gestoßen war, ist die Ananas in weiten Teilen der Erde ein fester Bestandteil von Feierlichkeiten und ein Zeichen von Gastfreundschaft.
In Deutschland gilt ein Glas Sekt mit ein paar Ananasstücken als traditionelles Silvestergetränk. In China symbolisiert der Verzehr von Ananas während des chinesischen Neujahrsfestes – es findet immer am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende statt – Wohlstand für das kommende Jahr.
In den USA ist die Ananas ein Symbol für Gastfreundschaft. Während der Kolonialzeit war diese köstliche Frucht eine seltene Delikatesse und daher reichte man sie Gästen zum Zeichen der Wertschätzung und des Respekts. Später wurden Darstellungen der Ananas als Zierde in Holzschnitzereien, Tischdecken und Servietten verwendet.
Doch der wahre Schatz der Ananas liegt in ihrem Nährwert. Zusätzlich zu ihrem überragenden Vitamin-C-Gehalt, enthält die Ananas eine als Bromelain bekannte Substanz, die anti-entzündliche und verdauungsfördernde Wirkungen zeigt. Lesen Sie weiter
Beim Einkauf sollten Sie sich für feste, süß duftende Früchte entscheiden; von Ananaskonserven raten wir ab. Lesen Sie weiter
Geschichtlicher Hintergrund
Auf seiner zweiten Entdeckungsreise nach Amerika im Jahre 1493 erreichte Christoph Kolumbus die südamerikanische Insel Guadeloupe. Auf diesem kleinen Eiland sollen er und seine Mannschaft die Ananas in einem indianischen Dorf entdeckt haben(1).
Der Ursprung der Ananas wird in Brasilien und Paraguay vermutet. Die Spanier nannten die Frucht „Kiefer der Indianer”, weil ihre Form sie an einen Kiefernzapfen erinnerte. Seefahrer brachten die Früchte an Bord ihrer Schiffe und schützten sich so vor Skorbut. Auf diese Weise gelangte die Ananas schnell nach Europa und schließlich auch nach Nordamerika.
Gesundheitlicher Nutzen
Botanisch gesehen, gehört die Ananas zur Familie der Bromeliengewächse. Dieser Name gibt bereits einen Hinweis auf eine in der Ananaspflanze enthaltene aktive Substanz: Bromelain (auch Bromelin genannt). Diese Substanz befindet sich zum einen im Stamm der Ananas (bekannt als Stamm-Bromelain) und zum anderen in der Frucht selbst (bekannt als Frucht-Bromelain). Bei Bromelain handelt es sich nicht um eine einzelne Substanz, sondern um ein Gemisch, welches aus eiweißspaltenden Enzymen sowie anderen Enzymen und Komponenten besteht(2).
Diesem komplexen Gemisch werden verschiedene Vorteile für die Gesundheit zugeschrieben(2,3) Dazu zählen: mögliche antiödematöse (gewebsentwässernde), antientzündliche, antitumoröse und antimetastatische Wirkungen sowie antithrombotische (verhindert die Verklumpung von Blutplättchen) und fibrinolytische (löst Narbengewebe und verklumpte Blutplättchen) Wirkungen. Darüber hinaus kann es sich stimulierend auf das Immunsystem sowie antiarthritisch auswirken.
Die antientzündlichen Eigenschaften von Bromelain können dabei helfen, Gewebsschwellungen und Entzündungen abklingen zu lassen, die beispielsweise durch Erkrankungen wie Nasennebenhöhlenentzündungen oder Osteoarthritis verursacht wurden(4). Neben anderen Enzymen wird Bromelain auch zur Behandlung von Entzündungen nach Sportverletzungen oder bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt und kann überdies die Wundheilung unterstützen.
Aufgrund seiner eiweißspaltenden Eigenschaften, besitzt Bromelain eine weitere äußerst nutzbringende Wirkung: Es hat die Fähigkeit, sich positiv auf die Verdauung auszuwirken – diese zu fördern und zu unterstützen. Zudem haben Tierversuche gezeigt, dass Bromelain bei bakterienbedingtem Durchfall helfen kann. Beide Wirkungen sind der Gesundheit von Magen und Darm äußerst zuträglich.
Nährwert
Ananas ist ein großartiger Vitamin-C-Lieferant. Weitere Nährwertangaben(5) entnehmen Sie bitte der nachstehenden Tabelle. Die Werte beziehen sich auf 100 g frische Ananas.
Nährwert | Ananas |
Kalorien | 50kcal |
Kohlenhydrate | 13g |
Ballaststoffe | 1g |
Protein | 1g |
Fett | 0g |
Wasser | 86g |
Vitamine | C, B1, B6 & Folsäure |
Mineralien | Mangan & Kupfer |
Gerade in der kalten Jahreszeit kann der Verzehr dieser Vitamin-C-reichen Frucht dazu beitragen, Erkältungskrankheiten vorzubeugen oder sich schneller von einer bereits bestehenden Erkältung zu erholen.
Einige Studien weisen darauf hin, dass Vitamin C die Dauer und Schwere einer Erkältung vermindern könnte. Ausdauersportler wie Ski- oder Marathonläufer können möglicherweise ihr Erkältungsrisiko um 50 % reduzieren(6).
Einkaufstipps: Daran erkennen Sie eine reife Frucht
Nach ihrer Ernte reifen Ananasfrüchte nicht mehr nach. Ihre Süße verändert sich kaum, sie wird lediglich weicher. Eine reife Ananas erkennen Sie daran, dass sie relativ schwer im Vergleich zu ihrer Größe ist und die Frucht einen süßen Duft verströmt. Auf keinen Fall sollte sie zu weich sein, dunkle Flecken oder Druckstellen aufweisen. Der Blätterschopf sollte frisch sein und eine dunkelgrüne Färbung haben. Weist die Ananas einen modrigen oder vergorenen Geruch auf, ist sie möglicherweise bereits verdorben. Probieren Sie Folgendes: Fassen Sie ein Blatt aus der Mitte des Blätterschopfes und ziehen Sie daran. Löst sich das Blatt, so ist die Ananas wahrscheinlich reif.
Wir empfehlen, nur frische Ananas zu kaufen, niemals Ananaskonserven; diese enthalten häufig zugesetzte Zuckerstoffe.
Damit die angeschnittene Ananas einige Tage frisch bleibt und sich nicht braun färbt (infolge von Lichteinwirkung), sollte sie unbedingt in einem luftdichten Lichtschutzbehälter im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Bei Raumtemperatur hält sich die ganze Ananasfrucht nur wenige Tage. Wenn sie nicht sofort gegessen wird, sollte sie im Kühlschrank aufbewahrt werden, doch entfernen Sie vorher den Blätterschopf, indem Sie diesen vorsichtig abdrehen. Ohne die Blätter scheint sich die Ananas länger frisch zu halten und kann etwa eine Woche gelagert werden. Es empfiehlt sich eine Lagertemperatur von etwa sieben Grad Celsius.
Denken Sie daran – eine frisch aufgeschnittene Ananas ist eine köstliche Zwischenmahlzeit für Alt und Jung!
Quellenangaben:
(1) Py C, Lacoeuilhe J and Teisson C: L’ananas (English translation). Editions Quae, published 1987;23.
(2) Maurer HR: Review Bromelain: biochemistry, pharmacology and medical use. Cellular and Molecular Life Sciences 2001;58:1234-1245.
(3) Báez R, Lopes MTP, Salas CE, Hernández: In Vivo Antitumoral Activity of Stem Pineapple (Ananas comosus) Bromelain. Planta Medica 2007;73(13)1377-1383.
(4) Brien S, Lewith G, Walter A, Hicks SM and Middleton D: Bromelain as a Treatment for Osteoarthritis: a Review of Clinical Studies. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine 2004;1(3)251-257.
(5) NutritionData – Nutrition Facts and Calorie Counter: Pineapple, raw, all varieties. www.nutritiondata.com, December 2008.
(6) Hemilä H, Chalker E, Treacy B and Douglas B: Vitamin C for preventing and treating the common cold. Cochrane Database of Systematic Reviews 2007, Issue 3. Art. No.: CD000980.
- Erschienen am 30. December 2008
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