Ein Neujahrsgruß von Uta: Mit Hoffnung und Dankbarkeit ins neue Jahr
Ihr Lieben!
Ich sende Euch herzliche Grüße aus Colorado und hoffe, Ihr hattet erholsame Feiertage und nun einen guten Start ins neue Jahr mit langen Wanderungen, abenteuerlichen Läufen und reichlich Süßigkeiten – vorzugsweise dunkler Schokolade.😊 Mit schönen Gesprächen, Meditation und guter Fitness, schließlich ist es Zeit zu feiern und loszulassen. Ich bin sicher, die zusätzlichen Pfunde werden wir schnell wieder abbauen.
Es war ein anderes Jahr: Wie die meisten von uns, musste ich mich an die neue Situation anpassen. Vor allem wegen der abgesagten Events, die wir so sehr lieben. Natürlich konnte ich mitverfolgen, dass viele von Euch den Einschränkungen trotzten und weiterhin im Training blieben, einfach weiter rannten. Sogar neue PRs aufstellten. Ihr habt mich mit Eurer Hoffnung und Eurer Liebe zu unserem Sport immer wieder mitgerissen. Auch möchte ich an dieser Stelle Melat Kejeta noch einmal gratulieren, die diesen Herbst meinen 25-jährigen deutschen Halbmarathon-Rekord gebrochen hat. Das war ein klasse Lauf! Es ist wunderbar, all die großartigen Ergebnisse zu sehen, und es motiviert mich, auch fit zu bleiben.
Anlässlich der Aktivitäten unserer „Take The Magic Step“-Stiftung – in Verbindung mit unseren Wohltätigkeitspartnern – nahm ich an einer Reihe virtueller Läufe teil: für das „Louisa May Alcott Orchard House“, zur Unterstützung von Bildungsprogrammen in Concord, außerhalb von Boston. Das 5-km-Rennen für „Girls on the Run Boston“; die Stiftung „KinderHerz“ in Deutschland; und einen für die Berliner paralympischen Athleten. Und ein weiterer Lauf liegt mir am Herzen: „Frido’s New Year’s Home Run“. Diese virtuelle Veranstaltung wurde vom Marathon-Maskottchen Fridolin Frido Flink zu Ehren meiner Kollegen des Berlin-Marathons ins Leben gerufen, die ich sehr vermisse. Sie organisierten mit den SCC Events im September den Weltrekordversuch der Teamstaffeln um die Siegessäule in Berlin. Das Vorhaben glückte, an jenem Sonntagmorgen wurde ein Staffelweltrekord im Marathon aufgestellt. Auch das Boston-Marathon-Team hat einige großartige Wettbewerbe organisiert, ebenso die anderen Marathon-Teams der World Marathon Majors. Vielen Dank, dass Ihr uns am Laufen gehalten und uns so tolle Ersatzevents geboten habt.
Während des Lockdowns improvisieren wir, halten durch und bleiben fit. Wenn hoffentlich bald wieder Rennen stattfinden, werden wir erneut antreten und unsere Wettbewerbsfitness testen können. Das verlangt natürlich eine gute Voraussicht. Ich hoffe, Ihr habt für die kommenden Wochen und Monate einen guten Trainingsplan aufgestellt, mit einigen Testläufen, immer dann, wenn Ihr Euch von den intensiven Trainingsphasen gut erholt habt. Vielleicht werden einige von Euch, die bisher 5 und 10 km gelaufen sind, sogar ermutigt sein, den Halbmarathon bis zum Frühjahr zu versuchen. Wenn die längeren Tage dazu einladen, über längere Strecken zu gehen. Macht so oft es geht den magischen Schritt vor die Tür. Es lohnt sich immer!
In den Rocky Mountains wechseln sich sonnige und schneereiche Tage ab, nachts haben wir schon mal Temperaturen bis zu minus 20 Grad. Tagsüber ist es wunderschön draußen zu sein, es wärmt sich dann auf knapp über Null Grad auf. Und erst die Sonnenuntergänge, die sind spektakulär. Ich liebe diese Trainingsläufe im Winterwunderland, genieße die Natur, die Stille, die Abgeschiedenheit. Sitze am Kamin, schreibe an meinem Buch und an den Kolumnen für DIE WELT. Ansonsten komme ich mit meinen Vorträgen gut voran. Das Thema „Laufend in die Freiheit“ liegt mir besonders am Herzen, mit der „Extrameile” und Durchhaltevermögen, mentalen Strategien. Das brauchen wir jetzt auch so sehr. Natürlich gibt es immer viel zu tun. Gemeinsam arbeiten wir an verschiedenen Initiativen mit unserer Stiftung, um vor allem die Kinder zu unterstützen.
Und besonders jetzt vermisse ich meine Familie und Freunde sehr. Wir unterstützen uns gegenseitig, rufen an und ich habe wohl noch nie so viele Bilder wie in den vergangenen Monaten versandt. Wir machen das Beste aus der Situation, nutzen die Zeit so gut es geht! Über Social Media bleibe ich mit Euch, mit Familie und Freunden und Geschäftspartnern in Kontakt.
In meinem aktuellen Winterdomizil ist es so romantisch, hier oben in den Bergen bekommen wir täglich Besuch von einer kleinen Reh-Familie. Hin und wieder poste ich von den Süßen ein Foto auf meiner Instagram-Seite.
Auch habe ich das Fotografieren wiederentdeckt, kann es kaum erwarten, dass sich das Licht offenbart und ich drauflos klicken kann. Auch mal s./w. Auf den Moment warten, sich innerlich auf die Lauer legen… und lernen. Ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert von Licht und Schatten der Berge hier in den Rockies. Ein Traum.
Sobald die Straßen vom Schnee befreit sind, bin ich wieder auf der Piste, laufe gerne vermehrt Berganlaufprogramme, bietet sich ja hier an. Und halte mich mit virtuellen Läufen in Form. Zwischendurch wird das Training in den Kraftraum verlegt. In letzter Zeit habe ich mich vermehrt auf Stabilisierung und Yoga konzentriert. Danach noch ein halbe Stunde Meditation.
Es freut mich, dass wir über Instagram, Facebook und Twitter in Kontakt sind. Und ich freue mich auch immer über Kommentare, Feedback, Eure Ideen und Diskussionsbeiträge. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
Alles Gute und Liebe zum neuen Jahr, bleibt gesund – hoffentlich können werden wir bald wieder zusammen laufen!
Eure Pippi Langlauf
Lesetipps:
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- Erschienen am 31. December 2020
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