Vielen Dank an Euch, olympische Athleten in London, für all Eure Inspiration
Liebe Sportfreunde,
seit zwei Wochen verfolgen Millionen von Zuschauern und Fans weltweit die Olympischen Spiele in London. Wir sind begeistert von diesem friedvollen Ereignis mit der wunderschönen Eröffnungsfeier, den atemberaubenden Wettkämpfen und der unbeschreiblichen Freude, Entschlossenheit und Inspiration der olympischen Athleten.
Es war ein unvergesslicher Moment, als sieben junge und hoffnungsvolle Athleten während der Eröffnungsfeier die 204 Blütenblätter mit der Olympischen Fackel entzündeten. Jedes Blatt repräsentiert eine der teilnehmenden Nationen oder Hoheitsgebiete, die dem Ruf nach London gefolgt waren. Dann, als die Blütenblätter langsam vom Boden abhoben – gleichzeitig und so die Einheit des Sports in der Welt symbolisierend – konnten wir mit Staunen die Entstehung des Olympischen Feuers verfolgen.
Getreu dem olympischen Geist präsentiert auch eines der Blütenblätter vier unabhängige Olympia-Athleten. Drei kommen von den ehemaligen Niederländischen Antillen, die 2010 aufgelöst wurden. Der vierte Sportler, der Marathonläufer Guor Marial, wartete zum Zeitpunkt der Eröffnung noch auf sein Visum, um für den erst im vergangenen Jahr entstandenen Staat Südsudan an den Start gehen zu können.
Ich bin zudem zutiefst beeindruckt vom olympischen Geist der spannenden Wettkämpfe. Die großartigen Leistungen sind überwältigend: Die „Fabulous Five“, die den Mehrkampf der Frauen im Geräteturnen gewannen… die engen Trainingspartner Mo Farah und Galen Rupp, die zwei verschiedene Nationen repräsentieren und Gold und Silber über 10.000 Meter der Männer holten… die einzigartigen Resultate der britischen Ruderinnen und Ruderer im leichten Doppelzweier und die vielen tollen Leistungen der anderen Teams dieser herausfordernden Sportart… die Silbermedaille für Deutschland von Lilli Schwarzkopf im Siebenkampf und das mit einer neuen persönlichen Bestleistung… und der hart erkämpfte vierte Platz von Tyson Gay über 100 Meter. Für viele waren Tysons 9,80 Sekunden ein hervorragendes Ergebnis. Und das nicht nur, weil zum ersten Mal fünf Athleten in einem 100-Meter-Finale unter 9,90 Sekunden gelaufen sind, sondern weil er diese schnelle Zeit trotz langer Wettkampfpause nach einer Hüftverletzung schaffte.
Mit Tränen in den Augen und nach Worten suchend, sagte Tyson zu den Medien nach seinem Lauf: „Ich habe es versucht. Ich habe es versucht und alles gegeben, was ich in mir hatte; ich glaube nicht, dass ich irgendetwas hätte anders machen können. Ich hatte das Gefühl, mit dem Feld zu laufen. Ich war eben nur ein kleines bisschen langsamer. Das ist alles.“ In dieser Antwort lagen so viele Emotionen. Deutlicher hätte der Geist der Spiele nicht zum Ausdruck gebracht werden können.
Jeden Tag können wir tolle Leistungen und persönliche Triumphe bei den Olympischen Spielen miterleben – und mit tiefem Mitgefühl teilen wir auch die Enttäuschungen der Athleten, die vier Jahre ihres Lebens für dieses Ereignis investiert haben, und dann ihre eigenen Hoffnungen nicht ganz erfüllen konnten. Und wen faszinieren nicht die wunderbaren Gesten der Fairness seitens der Zuschauer und des gegenseitigen Respekts der Athleten. So tauschte Kirani James, der 19-jährige 400-m-Olympiasieger der Insel Grenada, mit dem südafrikanischen Sprinter Oscar Pistorius, auch bekannt als „Blade Runner“, nach dem Halbfinale die Startnummern aus. Bewegend beschreibt sich Oscar selbst: „Ich bin behindert, aber nicht benachteiligt.“
Die stehenden Ovationen für den 39-jährigen bulgarischen Turner Iordan Iovtchev nach seiner Übung an den Ringen bereiteten mir schlichtweg eine Gänsehaut. Für Iordan waren es seit 1992 in Barcelona die sechsten Olympischen Spiele in Folge und damit wohl auch die letzten seiner Karriere. Ich erinnere mich noch gut an die Sommerspiele in Spanien. Südafrikanische Sportler, wie meine Freundin Elana Meyer, durften dort zum ersten Mal seit dem Beginn der Apartheid an den Wettkämpfen teilnehmen. Elana wurde erfolgreiche Zweite über 10.000 Meter – sie war so glücklich. Ich fühlte mich geehrt, mit ihr in diesem olympischen Finale laufen zu können.
Es ist kaum möglich, von der positiven Energie all dieser wunderbaren Momente und hervorragenden Ergebnisse unberührt zu bleiben. Mit Staunen verfolgen wir die Fähigkeit der Athleten, sich auf höchstem Niveau zu messen, während sie unter enormem Erfolgsdruck stehen. Und vielleicht inspiriert es Euch, Euren eigenen „Olympischen Geist“ zu entdecken und Euren sportlichen Träumen zu folgen. Möglicherweise bekommt Ihr neuen Ansporn, Eure Fitness zu verbessern oder Ihr setzt Euch zum Ziel, gemeinsam mit Euren Freunden mehr Sport zu treiben und beispielsweise Spaß bei verschiedenen Sportspielen zu haben. Der spannende Wettbewerb beim Marathon der Frauen hat Euch vielleicht sogar dazu ermutigt, die faszinierenden 42,195 Kilometer selbst einmal zu versuchen. Die folgenden „Allgemeinen Hinweise” können Euch bei der Vorbereitung auf einen Marathon helfen.
Ich hoffe, dass viele Kinder und Jugendliche durch die jungen olympischen Athleten, die oft nicht viel älter als sie selbst sind, inspiriert werden. Es wäre doch klasse, wenn sie sich entscheiden würden, mal eine neue Sportart auszuprobieren, die sie neugierig gemacht hat. Der Artikel „Warum Sport Kindern gut tut“ gibt Euch einige Informationen über die positiven Effekte des Sporttreibens.
Im Namen unseres gesamten Take The Magic Step®-Teams möchte ich Euch viel Glück für Eure Fitness und Euer Training wünschen. Natürlich hoffen wir auch, dass Ihr noch viele spannende Stunden vor dem Fernseher verbringen werdet, um die verbleibenden Wettkämpfe und die Abschlussfeier der Olympischen Spiele am Sonntag genießen zu können.
Und wir möchten es nicht versäumen ein besonderes Dankeschön an die Athleten in London zu senden. Wir danken Euch für Eure Ausdauer und jahrelange harte Arbeit bei der Vorbereitung Eurer hervorragenden Leistungen, und vor allem für Euren wahren olympischen Geist – für all Eure Inspiration.
Ich möchte die Gelegenheit auch dazu nutzen, mich bei unseren Londoner Korrespondenten Andy Edwards und Jörg Wenig für die Marathon-Berichterstattung für unsere Website zu bedanken. Weitere Informationen findet Ihr in unserer Rubrik ‚Sport Stories‘.
Meinem Take The Magic Step-Team sage ich einen ganz besonderen Dank für Eure unermüdliche Unterstützung. Ich weiß, Ihr genießt die Olympischen Spiele ebenso wie ich. Ihr seid mir eine sehr große Hilfe während dieser aufregenden Zeit, in der ich wieder auf die Beine komme nach meiner langwierigen Sportverletzung.
Ich wünsche Euch, liebe Leser, viel Glück für Eure Fitness und Eure bevorstehenden Wettkämpfe!
Keep Running!
- Erschienen am 9. August 2012
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